Owald – Du schläfst.

Owald – Du schläfst.

Du schläfst

von Owald

Du schläfst. Ich sitze neben dir und schaue.
Ein Traum nimmt zuckend Platz auf deinen Lippen,
läßt sanft dann deine Nasenflügel wippen
und wandert höher, bis zur linken Braue,

die, gleichfalls bebend, von dem Leben kündet,
das hinter deiner Stirne pulst und flimmert.
Ich schließe meine Augen, und es schimmert
noch immer, ja, es scheint, daß es mich findet.

Und kurz, ganz kurz nur darf ich darauf hoffen,
vereint mit dir im Traume zu verweilen,
doch bald ist es vorbei mit meiner Ruh:

Das Fernsehn ist noch an, das Fenster offen.
Die Lampe brennt, ich hänge in den Seilen.
So steh ich nochmal auf und deck dich zu.