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16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Veröffentlicht 8. Januar 2018 am 1440 × 1080 in 16 Fragen an Owald.
16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

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16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

yùyī

Ja, das ist Chinesisch. In Schriftzeichen 玉衣, wörtlich „Jadeanzug“, nach den zeremoniellen, aus hundereten Jadestücken bestehenden Bestattungsanzügen der Könige der Han-Dynastie. Man glaubte, Jade habe konservierende und schützende Eigenschaften, die den Verfall und böse Geister fernhalten würden.

Heute benutzt man das Wort eher metaphorisch: Der Wunsch, Dinge mit anderen Augen zu sehen, oder genau so intensiv zu fühlen wie in jüngeren Jahren.

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Hamartia

Vielleicht konntet ihr es bereits erahnen, dass es sich um ein griechisches Wort handelt.

Im eigentlichen Sinne bedeutet es „etwas nicht treffen“, „(das Ziel) verfehlen“ oder „Verfehlung“. Verwendung findet es allerdings auch als Bezeichnung für die Hybris eines Helden … Hybris bedeutet „Anmaßung“ oder „Übermut“.

Das war jetzt quasi ein Popup im Popup, oder so ähnlich.

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fudln

Zur Erklärung dieses Wortes müssen wir in Richtung Alpen reisen. Genauer gesagt nach Österreich.

Es umschreibt das hektische Herumwerken an einer Sache. Egal welcher.

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pluviophil

Jetzt sind die alten Lateiner unter euch gefragt!

Pluvia bedeutet Regen. Kurz gesagt umschreibt das Wort Regenliebhaber oder Menschen, durch Regen Entspannung finden. Dasselbe gilt natürlich auch für Stürme und Gewitter. Sofern man nicht hinfortgeweht wird.

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Geplänte

Wir vermuten, dass mal der Begriff mal wieder aus dem Mittelalter stammt.

Hierbei handelt es sich um ein außerhalb von Dorf oder Stadt befindliches Gelände. Das beinhaltet sowohl einen bepflanzte Acker, als auch ein Feld voller Gestrüpp. Also irgendwie alles vor den Toren.

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Kauderwelsch

Dieses Wort dürfte eventuell doch den meisten von euch bekannt sein. Aber man weiß ja nie.

Kauderwelsch umschreibt, wenn jemand unverständlich vor sich her spricht.

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Plempe

Oder auch: „Was für eine Plörre!“

Das Wort beschreibt ein dünnes, gehaltloses, fades Getränk, das nicht (mehr) gut schmeckt – zum Beispiel, weil es zu doll geschüttelt wurde.

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Chuzpe

Überheblich? Vielleicht. Charmant? Möglich. Der Begriff aus dem Jiddischen und beschreibt eine dreiste, unverschämte Art oder Handlung.

Chuzpe ist in seiner ursprünglichen Bedeutung eher negativ und abwertend belegt. Wer Chuzpe erkennen lässt, setzt sich, auch liebenswert, über Dinge wie Respekt, Anstand und gesellschaftliche Erwartungen hinweg.

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spornstreichs

Wir kennen es vermutlich eher unter der Redewendung „wie aus der Pistole geschossen“.

Wenn auf etwas unverzüglich, ohne langes Nachdenken, also eher als Reflex reagiert wird, dan geschieht es eben spornstreichs (auch spornschlag). Wie man sich vielleicht denken kann, hat das Wort seinen Ursprung bei den Sporen an Reiterstiefeln. Das Pferd reagiert auch direkt

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Librocubicularist

Das Englische birgt doch so manches Wort, dass uns Literatur- und Buchfanatikern direkt ans Herz wächst.

Es ist nämlich die profesionelle Bezeichnung für eine Person, die gerne im Bett liest. Toll, oder?

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Krähwinkelei

Alle aus dem Ort Krähwinkel verhalten sich so!

Krähwinkel (original Krehwinkel) wurde zum Beginn des 19. Jahrhunderts von deutschen Satirikern als fiktiver Ort voll spießigem Benehmen und kleinbürgerlicher Beschränktheit erfunden. Benimmt sich als jemand so, begeht er eine Krähwinkelei.

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haselieren

Wenn ein Hase, ganz wild umherspringt, dann … Scherz. Wobei das mit dem „wild umherspringen“ gar nicht so weit hergeholt ist.

Jemand, der herumtobt, extreme Späße macht oder sich verrückt benimmt, der haseliert. Vermutlich stammt dieses heute kaum gebräuchliche Wort aus dem Altfranzösischen: „harceler“ bedeutet „belästigen“.

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Sapiosexualität

Wer das bereits weiß, hat gute Chancen bei jemandem, der/die das ist. Wenn ihr versteht.

Sapiosexuelle Menschen fühlen sich erotisch zum Intellekt hingezogen. Es gibt sicherlich Schlimmeres!

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Pothammel

Darauf wären wir, mit unseren sprachlich-geografischen Hintergründen, nie gekommen!

Es ist eine rheinhessische Mundartbezeichnung für eine Stechmücke. Wir sind neugierig und bitten um Erklärung! Irgendjemand?

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Isolophilie

Wer jetzt ganz spontan an eine Insel dachte, lag gar nicht mal so verkehrt. Oder an Isolierband …

Es ist ein Gemütszustand, den Menschen mit einem starken Wunsch nach Einsamkeit verspüren. Uns ist der Begriff bisher allerdings lediglich auf Englisch begegnet (isolophilia).

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debonair

Es mag so klingen und wenn man das Wort in seine „Einzelteile“ zerlegt (de bon air), passt auch die wörtliche Übersetzung. Aber es handelt sich nicht um einen französischen Begriff. Auch wenn er mit Sicherheit dort seinen Ursprung hat.

Tatsächlich stammt das Wort aus dem englischen Sprachgebrauch und umschreibt eine charmante, sorgenfreie und/oder freundliche Person. De bon air: von gutem Aussehen/guter Aufmachung.

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Allmende

Hierfür müssen wir mal wieder ins Mittelalter zurückkehren.

Bei diesem Wort bezeichnet den gemeinsamen Besitz von Dorfbewohnern. Dabei konnte es sich um ein Waldstück, ein Teich oder eine Weide handeln.

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meriggiare

Da freut man sich doch umgehend auf den Sommer!

In Spanien heißt es „siesta“ und in Italien eben meriggiare: Das Entkommen der Mittagshitze, indem man sich im Schatten ausruht. Dolce vita.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

quinkelieren

Das ist ein „besonders norddeutsches“ Wort, wie uns zugetragen wurde.

Quinkelieren (auch quinquilieren) bedeutet pfeifen, singen, trällern, zirpen, zwitschern. Kurzum alles, was sich auf irgendeine Weise via Geräusch/Ton „musikalisch“ präsentiert. Also die perfekten Beschreibung für Singvögel, Zikaden und vermutlich auch kleine, schreiende Kinder oder einem Tenor, dem etwas schweres auf den Zeh gefallen ist.

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kachofugetsu

Zunächst einmal die Silben- bzw. Morentrennung: ka-cho-fu-getsu. Blume, Vogel, Wind, Mond.

Bei Moren haben einige sicherlich bereits erhant, dass es sich um einen japansichen Begriff handelt und bezeichnet schlicht die Schönheit der Natur.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Herzensbrast

Der zweite Teil des Wortes klingt schon hart.

Tatsächlich ist „Brast“ (aus dem 18. oder 19. Jahrhundert) die Bezeichnung für etwas durchaus schmerzhaftes, nämlich seelichen Kummer. Dementsprechend bedeutet Herzensbrast: Liebeskummer!

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Kamelle

Das sind olle Kamellen. Aber was eigentlich?

Das Wort hat seinen Ursprung in Apotheken, wo man Kamillenblüten getrocknet aufbewahrte, da sie als Heilpflanze gegen alle möglichen Beschwerden verwendet wurdem. Lange diese jedoch zu lange im Regal, verloren sie an Wirkungskraft und man bezeichnete sie als Kamelle.

Aus diesem Kontext gelöst wurde das Wort zunehmend dafür verwendet, um lange, sich wiederholende Geschichten zu bezeichnen.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Malefiz

Es ist ein Brettspiel und der Name einer bösen Disney-Fee in einer Märchenverfilmung. Aber was bedeutet das Wort?

Es kommt aus dem Lateinischen (maleficium) und bedeutet „Verbrechen“, „Straftat“ oder „Delikt“. Das wären blöde Namen für eine Fee.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Bauchpinseln

Die Bedeutung dieses Wortes ist absolut nicht schwer, da es jeder kennt. Aber seine Geschichte, seine Entwicklung ist sehr interessant!

Ursprünglich benutzte man es, um das Kraulen eines Haustieres am Bauch, für gewöhnlich Hund oder Katze, zu beschreiben. Da man nun andere Personen eher weniger direkt bzw. physisch umschmeichelt, nimmt man den Weg über die Sprache in Form von Komplimenten. Selbstverständlich kann der Bauch hierbei unter Umständen wieder miteinbezogen werden.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

affrontieren

Dieses Verb kann man sich durchaus ableiten.

Mit einem „Affront“ kann jeder etwas anfangen, nehmen wir an. Aber damit es zu eben einer öffentliche Beleidigung kommt, muss man etwas tun, entweder mit Hilfe der Sprache oder durch eine Handlung. Und das ist affrontieren!

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

meschugge

Das Wort kann man durchaus kennen, vor allem, wenn man in Berlin lebt, da es dort im Alltag gelegentlich verwendet wird.

Es ist Jiddisch und bezeichnet etwas Verrücktes. Zum Beispiel: Diese tollen Wörter der Woche sind ja total meschugge!

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Dachtel

Manchmal auch Tachtel. Das Wort kommt vermutlich aus dem Mittelhochdeutschen und leitet sich von „däht“ ab, was „denken“ bedeutet. Daraus wurde dann im Laufe der Zeit wohl der bekannte „Denkzettel“.

Und was wäre ein, wenn auch aggressiver, Denkzettel? Richtig, eine Ohrfeige!

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chröömle

Als Kind mit etwas Kleingeld an den Kiosk. Dieses Gefühl von Vorfreude kennen die jungen Leute heutzutage vermutlich gar nicht mehr (… und plötzlich fühlt man sich alt).

Anders in der Schweiz! Da gibt es ein eigenes Verb dafür, sich mit ein wenig Erspartem eine Kleinigkeit zu gönnen. 🙂

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Schmullbruder

Angesichts der erst vor kurzem zu Ende gegangenen Feiertage, sind sicher viele von uns ein bisschen wie ein Schmullbruder geworden. Vorübergehend!

Dieses alte Wort umschreibt eine Person, die gerne fettiges und ungesundes Essen zu sich nimmt.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Fluchtachterl

Die Wiener sind bekannt, für ihre Wortkreationen, um es so zu formulieren.

Ein Fluchtachterl kennen sicher die meisten von uns. Es ist das berühmte letzte Glas, bevor man nach Hause geht/gegangen wird. Ursprünglich Wein, daher auch „achtel“.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

kalbern

Heute mal ein etwas einfache(re)s Wort.

Lässt man den Anfangsbuchstaben weg, hat man schon grob die Beudeutung:

spielerisch balgen, sich albern benehmen.

Und sollte man dies stark übertreiben oder eine ungünstige Handlung ausführen, kann man das Wort weiterhin verwenden. Denn es dient auch als Umschreibung für „sich übergeben“.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Himmlitz

Komposita sind immer etwas Interessantes, obschon man hier auch einen nuschelnden Menschen als Ursprung vermuten könnte.

Ein Himmlitz beschreibt das Bild, wenn Wetterleuchten und Blitz zugleich erscheinen.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

kolone

Nein, es ist kein Rechtschreibfehler und hat auch nichts mit den Kolonen (an Landbesitz gebundene Pächter während der römischen Kaiserzeit) zu tun.

Es bedeutet: Durchgedreht, durcheinander, nicht bei Sinnen sein, einen Lattenschuss haben, kurzum bekloppt!

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

pharisäisch

Wieder ein Wort mit lateinischer Herkunft, dass aber relativ bekannt sein sollte. Allerdings ist die Bibel für die heute negative Bedeutung verantwortlich.

Die Pharisäer (die Abgesonderten) war eine religiöse Strömung aus dem Judentum heraus, die sich primär auf Alltagsregeln statt dem Tempel konzentrierte. Im Neuen Testament werden die Mitglieder als oberflächlich fromm dargestellt, die zwar alle Regeln befolgen, die jedoch nichts mit christlichen Werten zu tun haben und somit kalt und herzlos seien.

Daher pharisäisch = scheinheilig.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Korollarium

Es geht auf das lateinsiche Wort corollarium (Kränzchen) zurück. Dabei handelte es sich um Geschenke für Küstler, die aus Blumen bestanden. Da im Laufe der Zeit auch Geld und andere Gegenstände geschenkt wurden, änderte sich die Bedeutung zu „Zugabe“ oder „Geschenk“.

Heute wird damit ebenfalls eine Zugabe umschrieben. Allerdings als nachfolgender Satz auf eine bereits bewiesenen Aussage.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Talglümmel

Wie man sich vielleicht denken kann, handelt es sich hier um ein Schimpfwort.

Es umschreibt einen jungen, beleibteren Menschen, dessen Haut die unappetitliche Eigenschaft besitzt, fettig zu glänzen. Kinder können grausam sein.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Buiterling

Ach, das Sauerland. Ein Füllhorn außergewöhnlicher Wörter.

Als Buiterlinge werden Zugezogene, also Wahl-Sauerländer, bezeichnet. Eigentlich auch ganz klar, da „buiten“ mit „außen/draußen“ gleichzusetzen ist. Das ist auch keinesfalls abschätzig gemeint. So gibt es z.B. in Brilon ein Hotel, dass so heißt. Konsequent zu Ende gedacht, würden wir sagen.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Luftmensch

Auf die Bedeutung kann man kommen:

Es ist ein jiddischer Begriff, der einen Träumer, jemanden, der sozusagen in den Wolken schwebt, beschreibt.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

duttenwelk

Formulieren wir es so: Manche Worte nehmen kein Blatt vor den Mund!

Dieser alte Begriff versinnbildlicht hängende Brüste.

In diesem Zusammenhang: „Duttelwerk“ sind große Brüste und als „Duttengretel“ bezeichnet man ein Mädchen mit großen Brüsten.

Sprache ist doch etwas Tolles!

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Schmandfutt

Keine anzüglichen Witze. Auch wenn sie nachvollziehbar wären. Nun ja.

Diese nette Titulierung ereilt Menschen, die zwar sehr viel reden, jedoch ohne etwas Sinnvolles mitzuteilen.

Vermutlich knapp ein Monat zu spät, für eine direkte Anwendung des neu erlernten Wortes …

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Döneken

Bei manchen Wörtern muss man einfach „Muttersprachler“ sein.

Bei Döneken handelt es sich um eine kurze Erzählung, Anekdote oder auch einen Sketch, mit einem unerwarteten und häufig witzigen Ausgang.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

feuille-morte

Wer des Französischen mächtig ist, hat das Wort sicherlich umgehend mit „totes Blatt“ übersetzt. Und damit ist es im Grunde auch schon erklärt:

Das zusammegensetzte Wort umschreibt die Farbe eines welken Blattes. Ja, es ist Herbst.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

semmelfalb

In diesem Fall liegt die Anwort doch relativ nah.

Es handelt sich um einen gelbbräunlichen Farbton, wie man ihn bei Brötchen, oder eben Semmeln, wiederfindet.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Rummeloiper

Hinter einem sehr lustigen und nach Jahrmarkt klingenden Wort versteckt sich doch etwas fast Unscheinbares:

Es ist ein sehr kleiner Bach am Wegesrand.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

uitwaaien

Ein Schelm wer böses denkt.

Ja, es ist Niederländisch und ja es hat mit Entspannung zu tun: Eine Pause machen, um den Kopf frei zu bekommen, durch den Wind spazieren. Wörtlich übersetzt: auswehen. Sehr schön, wie wir finden.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

fiemeln

Für das Wort gibt es zwei „Übersetzungen“:

1. ein Synonym für zündeln, mit Feuer spielen (wörtlich!)

2. Plattdeutsch für schmeicheln oder streicheln

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fentern

Mal wieder ein Wort mit zwei Bedeutungen. Über deren Korellation kann man durchaus schmunzeln.

Zum einen meint es basteln, herumwerkeln und im übertragenen Sinne auch miteinander herummachen. Frohes Tüfteln.

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Karelu

Okay, hier können die meisten von euch vermutlich nur raten:

Es stammt aus der südwestindischen sprache Tulu un beschreibt den Abdruck, der auf der Haut entsteht, wenn man etwas zu Enges getragen hat.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Erzschabhals

So brachial das Wort auch klingen mag, ist es halb so wild. Wenn auch nicht zwingend eine lobenswerte Charaktereigenschaft.

Es bedeutet Geizhals.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

zippergünkisch

So auffällig wie das Wort selbst, ist auch seine Bedeutung:

ungewöhnlich und/oder auffallend gekleidet, meist aufgrund einer starken Verliebtheit; Unfug/Schabernack treibend und dabei hin und her trippelnd.

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beutelstolz

Onkel Dagobert und seine Liebe zu den Talern.

Er ist nämlich auch sehr auf sein Vermögen stolz!

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Doppelbraut

Eher das Gegenteil eines Harems …oder so.

Es umschreibt eine unverheiratete Frau, die von zwei Männern Kinder hat.

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Schnöggel

Anderswo heißt es „was der Bauer nicht kennt“ …

Das Wort wird für Personen verwendet, die sehr wählerisch und mäkelig beim Essen sind. Wen überrascht es: Vor allem Kinder bekommen es oft zu hören.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Duseldüppen

Das Sauerland hat viele tolle Begriffe, so wie das oben stehende.

Es bezeichneten schlicht einen ungeschickten Menschen.

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Kalsarikännit

Okay, dass es sich um ein finnisches Wort handelt, habt ihr sicher bereits erahnt. Aber was ist seine Bedeutung?

Achtung festhalten:

Sich in Unterhosen daheim alleine betrinken!

Quasi die nordeuropäische Variante des mediterranen „dolce far niente“.

16 Fragen an KeinVerlag-Autor Owald

Schmorakel

Nein, es ist kein schmollendes Orakel. Auch wenn diese vermutlich genügend Gründe dafür hatten.

Hierbei handelt es sich um ein altes Wort für schmierigen, nassen Dreck.

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fuckeln

Nicht, was ihr jetzt denkt! Wobei, der Wortstamm und die Bedeutung durchaus ins Angelsächsiche Einlass gefunden haben dürften und somit die Grundlage für das englische Lieblingsfluchwort geworden sind. Unter anderem.

Es gibt zwei Bedeutungen:

1) eine technische oder handwerkliche Aufgabe mühsam oder erfinderisch, aber nicht ganz fachgerecht zu lösen versuchen. Quasi herumstöbern, werkeln oder herum(ver)suchen.

2) bei Handelsgeschäften oder beim Spiel heimlich betrügen.

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bölken

Dieses aus dem Norddeutschen stammende Wort bedeutet „extrem laut sprechen oder gar schreien“. Gerne auch im betrunkenen Zustand. Die zweite Bedeutung ist folgerichtig: rülpsen!

Daher auch die Bezeichnung „Bölkstoff“ für Bier. Prost.

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Anfurt

Kurzum, man könnte „Hafen“ als Synonym verwenden.

Eigentlich ein kann aber jeder Ort, wo man mit einem Schiff/Boot bequem anlanden kann. Es kommt, wie das Wort „Furt“ von fahren.

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Punani

Das ist Hawaiianisch und wörtlich übersetzt würde es „himmlische Blume“ bedeuten.

Jedoch wird es mittlerweile Slang für das primäre weibliche Geschlechtsorgan, um es fachlich korrekt zu umschreiben.

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Mångata

Das ist Schwedisch für „das Glitzern und Funkeln der Spiegelung des Mondes auf dem Wasser“. Wörtlich übersetzt bedeutet es „Mondstraße“.

Nochmals: Mehr solcher Wörter im Deutschen!

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Heckenschwein

Das Wort ist tatsächlich eine frühere Bezeischnung für einen Igel.

Der ein oder andere von euch wird es sich eventuell aus dem Englischen abgeleitet haben: hedgehog.

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Lüftling

Hierbei handelt es sich um einen Menschen mit lockerem Lebenswandel. Ein leichtsinniger und windiger Mensch.

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schmürzen

Der erste Impuls, es mit Schmerzen in Verbindung zu bringen, ist nicht soooo verkehrt. Wenn man ein Steak ist/ißt.

Das aus dem Niederdeutschen stammende Wort bedeutet so viel wie: mit schmorendem Geräusch brennen, nach Angebranntem riechen, riechen wie verbranntes Fett.

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Komorebi

Hier handelt es sich um das japanische Wort (木漏れ日) für „das Sonnenlicht, dass durch die Blätter von Bäumen schimmert“.

Und ja, es sollte mehr solcher Wörter im Deutschen geben!

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Eidam

Zugegeben, das Wort wurde vermutlich irgendwann im 19. Jahrhundert das letzte Mal bewusst in einem Gespräch verwendet. So monierten bereits die Gebrüder Grimm in ihrem bekannten Wörterbuch, dass „Eidam“ kaum mehr verwendet wird.

Selbst die Herkunft ist nicht ganz geklärt. Die Bedeutung jedoch ist simpel: „derjenige Mann, der in die Familie einheiratet und damit am Erbe der Tochter teilnimmt“.

Kurz: der Schwiegersohn.

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Maxilla

Wer Latein beherrscht oder medizinisch geschult ist, dürfte umgehend wissen, um was es sich handelt.

Nach dem Unterkieferknochen ist die „Maxilla“ der größte Knochen des Gesichtsschädels. Die rechte und linke „Maxilla“ formen zusammen nämlich den Oberkiefer.

Der Unterkiefer nennt sich übrigens „Mandibula“.

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Motschekiebchen

Es gibt mehrere Schreibvarianten des Wortes, je nachdem, aus welcher Region Sachsens, Sachsen-Anhalt oder Thüringen die Person kommt, die es verwendet.

Dabei handelt es sich schlicht um ein Synonym für Marienkäfer.

Der erste Teil vom Wort steht für die Geräusche, die eine Kuh von sich gibt. Der zweite Teil ist eine Abwandlung der Verniedlichung des Wortes „Kuh“. Ins Hochdeutsche „übersetzt“, bedeutet es so viel wie „Kälbchen“.

„Motschekiebchen“ findet oft auch als Kosenamen Verwendung.

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Pläsanterie

Wieder ein Wort, dass dem Französischem entlehnt wurde.

Die ursprüngliche Bedeutung wäre mit „Scherz“ oder „Spaß“ korrekt übersetzt. Als „Pläsier“ fand der Begriff seinen Weg ins Deutsche und umschrieb ein „Vergnügen“ oder eine „Freude“.

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blümerant

Das Wort umschreibt ein Schwindelgefühl.

Die meisten von euch werden es zumindest schon einmal gehört haben.

Richtig interessant ist die Herkunft des Wortes. Dieses stammt nämlich ursprünglich aus der gehobenen Schicht Frankreichs des 18. Jahrhundert: „bleu mourant“, übersetzt „sterbend blau“. Also wenn eine Hofdame ihr Korsett zu eng geschnürt hatte und selbst der Fächer für keine Abhilfe sorgte.

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Schnurrpfeiferei

Der Begriff stammt aus der Mitte des 18. Jahrhundert und umschreibt Kuriositäten, Plunder oder Spinnerei, also Gegenstände die im Grunde keinerlei Wert oder gar Nutzen besitzen.

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Pinkulatorium

Ja, manchmal ist es durchaus naheliegend und einfach.

Es ist ein veraltetes und scherzhaft gemeintes Wort für das Pissoir.

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Horresmorres

Es ist ein altes Synonym für geschriebene Zeilen oder einen ganzen Text, die bzw. der nicht mehr entzifferbar ist.

Also am besten für den nächsten Arztbesuch merken.

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radotieren

Wohlwollend könnte man es mit wortreichem Erzählen umschreiben. Doch im Grunde bedeutet dieses, zu Unrecht, vergessene Wort einfach ungehemmtes Schwatzen.

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Buttervogel

Eine mögliche Herleitung zur Lösung ist das englische Äquivalent.

Denn es handelt sich um eine nur noch selten gebräuchliche Bezeichnung für einen Schmetterling. Das Wort Schmetterling ist seit dem 16. Jahrhundert in Gebrauch und leitet sich von dem mitteldeutschen Wort „Schmetten“ (Rahm) ab. 

Es stützt sich auf den alten Volksglauben, nach dem Schmetterlinge verwandelte Hexen sind, die Milch und Sahne stahlen.

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Hierophant (griechisch)

Das Wort ist zusammengesetzt aus ta hiera (das Heilige) sowie phainein (zeigen/erkennen lassen).

Er war der 1. attische Hohepriester, eng verbunden mit den eleusinischen Mysterien, der Enthüller von heiligen Geheimnisse, die er jedoch nur Auserwählten preisgeben durfte.

Darüber hinaus ist er die 5. Karte im klassischen Tarot. Der Hierophant deutet hier auf Wahrheit- und Sinnsuche hin; der Erleuchtung. Oder das extreme Gegenteil wie z.B. Intoleranz.

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Drachenfutter

Umgangssprachlich bezeichnet man so ein Geschenk, die ein Mann seiner Lebensgefährtin/Frau nach einer Verfehlung mitbringt, um die Wogen zu glätten.

Vor der Dame würden wir allerdings dringend davor abraten, das besagte Präsent offen als Drachenfutter zu umschreiben.