Wortsucht – Einkaufswagen
Ein wenig kann man es erahnen – in Wort steckt ein Monat und die Zahl Zehn. Gemeint ist natürlich der Monat Dezember. Dazu muss man wissen, dass der alte römische Kalender erst mit dem Monat März begann. Und da folgt der Dezember klar als 10. Monat.
Bei „Zehnmond“ handelt es sich übrigens um eine Leihgabe aus dem Zimbrischen, einem dem Bayrischen zugeordneten Dialekt, der in Nord-Ost-Italien gesprochen wurde. Die Urform „Zegenmanot“ hat sich dann lautlich so der deutschen Sprache angepasst, dass „Zehnmond“ daraus wurde. Dieses Wort ist übrigens bei den Gebrüdern Grimm vermerkt.
Angesichts des bevorstehenden Jahreswechsels und des damit einhergehenden Feierns, ein sehr passendes Wort aus dem Norden Europas.
Und bei manchen Personen vielleicht auch berechtigt: Es ist Norwegisch und umschreibt die „Angst, betrunken unvernünftige Dinge zu tun“. Morgen also daran denken: Ein Glas weniger hilft. Guten Rutsch!
Zugegeben, es mag etwas nach Krankheit klingen, wa naheliegend ist, folgt der Begriff ebenfalls einen unmittelbaren Inpuls, wie es zum Beispiel die Annorexie, aber viel schöner.
Abgeleitet von den griechischen Wörtern „basi“ (Kuss) und „rexia“ (Hunger), wird „Basorexie“ als intensives Verlangen oder Besessenheit zu Küssen definiert.
Mal wieder ein japanischer Begriff (仲間), der quasi „Familie“ bedeutet, obwohl hier ausschließlich „Freunde“ gemeint sind. Klingt komisch, ist aber so:
Die Übersetzung für „Freund“ wäre „tomodachi“. Bei „nakama“ sind Freunde gemeint, die dasselbe Ziel verfolgen. Das wären zum Beispiel Mannschaftskameraden, Arbeitskollegen, die anderen Mitglieder einer Theatergruppe oder acuh Klassenkameraden.
Es handelt sich um ein norwegisches Wort und anscheinend auch um ein sehr wichtiges, typisch norwegisches Phänomen. Oder so ähnlich.
Es handelt sich nämlich um die Wetterlage, gleich, nachdem der Regen in Norwegen aufgehört hat. Also im Grunde niederschlagfreies Wetter. Da kann man ad hoc kombinieren, dass es in dem Land wohl eher öfters regnet.
Eine Lappalie bedeutet so viel wie „Nichtigkeit, Kleinigkeit“ und ist eine zumeist abwertende Bezeichnung für eine bestimmte Angelegenheit. Aber das wusstest ihr sicher alle. Viel interessanter ist, wie dieser Begriff entstanden ist.
Der Begriff wurde im 17. Jahrhundert zunächst in der Pluralform Lappalien gebildet, und zwar als spöttische Nachbildung von Wörtern wie Personalien, wobei der Wortstamm von dem Wort Lappen im Sinne von Lumpen gebildet wird.
Man könnte es vermuten, aber nein, es handelt sich nicht um die psychologische Folter aufgrund einer bestimmten Musikrichtung. Wir bleiben vielmehr beim technischen Thema von letzter Woche.
Damit ist der Ärger, der aus Überforderung mit einem neuen technischen Gerät oder System entsteht gemeint. Die Wissenschaft untersucht dies unter dem Begriff Technostress. So haben beispielsweise Wissenschaftler zusammen mit Neurologieabteilungen untersucht, welche emotionalen Auswirkungen ein Computerabsturz hat. Da hätten sie auch uns fragen können.
Wir wagen zu behaupten, dass jeder von uns zumindest schon einmal davon Gebrauch gemacht hat. Eventuell mit Nachdruck.
Bei der „percussive maintanance“, also quasi der schlagkräftigen Wartung handelt sich wortwörtlich darum: Die Anwendung physischer Erschütterungen, wie z. B. Klopfen oder Schlagen, mit dem Versuch, ein fehlerhaftes Gerät zum Laufen zu bringen.
Es handelt sich um ein Kunstwort, gebildet aus den griechischen Wortstämmen α- (a-) „nicht“, ἡ λέξις (he léxis) „Rede/Wort“ und ὁ θυμός (ho thymós) „Gemüt“. Alexithymie wird also wörtlich übersetzt mit „Mangel an Worten für Gefühle“.
Vereinfacht: Gefühlsblindheit. Es ist ein Konzept der psychosomatischen Krankheitslehre. Damit bezeichnet man die Unfähigkeit von Patienten ihre eigenen Gefühle adäquat wahrzunehmen und sie in Worten zu beschreiben.
Nein, es ist kein Fischgericht, wie es die Wortendung vermuten lässt, aber ja, es ist Japanisch. 風物詩 (ふうぶつし) bedeutet im Wesentlichen „Nostalgie“, aber eine besondere Form, die auftritt, wenn etwas Erinnerungen an eine bestimmte Jahreszeit auslöst.
Der Begriff bedeutet grob übersetzt „saisonale Tradition“. Wenn z. B. der Geruch oder der Anblick von etwas eine Person an eine bestimmte Jahreszeit erinnern lässt, ist das ein 風物詩-Moment.
Er beschreibt einen Schwellenzustand, in dem sich z. B. Individuen oder Gruppen befinden. Beispiele sind Revolutionen industrialisierter bzw. moderner Gesellschaften. Während der liminalen Phase befinden sich die Individuen in einem mehrdeutigen Zustand. Das Klassifikationssystem der (alltäglichen) Sozialstruktur wird aufgehoben.
Im Falle des klassischen Initiationsritus sind Personen während der liminalen Phase keine Kinder mehr, aber auch noch keine Erwachsenen. In den westlichen Kulturen, in denen oft keine wirkmächtigen Initiationsriten dieser Art mehr existieren, können sich Heranwachsende in Pubertät und Adoleszenz zeitweise immer wieder in einer liminalen Phase erleben (Coming of age), ebenso wie junge Erwachsene in der Übergangszeit nach Beendigung des Studiums.
Was man heute so schön international als Taxi bezeichnet, war früher die Kraftdroschke. Der Wortbestandteil Droschke wurde im 18. Jahrhundert aus dem Russischen dróžki (leichter Wagen) entlehnt und bezeichnete eine Mietkutsche.
Mit der Motorisierung des Gefährts kam etwas mehr Kraft unter die Haube und die Kraftdroschke ward geboren. Fragt uns bitte nicht, wie ein Flugtaxi heißen würde … oder diese Space Shuttle-Ausflüge.
Das Wort „iggelisch“ ein typisches Mundartwort des zentralen Rheinlands und auch noch in der Umgangssprache zu hören. Es kann gleich mehrere Dinge bedeuten. Was naheliegend ist, wenn man sich es bildlich vorstellt.
Zum Beispiel: „nervös“, „gereizt“, „ungeduldig“, „aufgeregt“, „geschäftig“. Das Wort kann auch „eklig“ bedeuten. Dementsprechend ist „Iggel“ ein schlecht gelaunter Mensch und „ne Iggel krieje“ jähzornig werden.
Es handelt sich um ein griechisches Wort und beschreibt eine Lebenseinstellung, die sich durch Kreativität, Inspiration, Leidenschaft und Liebe auszeichnet.
Es geht darum, mit Leib und Seele bei der Sache zu sein, seine ganze Kraft und Begeisterung in eine Aufgabe zu stecken, um sich selbst im Ergebnis wiederzufinden.
„Hupfdohle“ nannte man früher umgangssprachlich und scherzhaft eine aufgedonnerte Tänzerin im Tanzlokal. Sprachlich setzt sich das Wort zusammen aus dem Verb hüpfen und dem Nomen Dohle, einer Vogelart.
Dabei sind Dohlen sogar recht wendige Tiere, im Gegensatz etwa zu den Krähen. Aber hüpfen bleibt eben hüpfen, ob nun auf dem Acker oder im Rampenlicht.
Dieses Wort wird, soweit uns bekannt ist, lediglich im Englischen verwendet und beschreibt die Erkenntnis, die die eine oder andere Person sicherlich zumindest in einem kleineren Rahmen gefühlt hat, z. B. beim Musik hören.
Es ist die Gewissheit, im falschen Jahrzehnt oder Jahrhundert geboren zu sein und dem damit inhärente Wunsch, in einem anderen zu leben.
Über 200.000 Nutzern gefällt auf Facebook die Seite „Verlassene Orte in Deutschland“, auf der Fotos verfallener Kraftwerke, unbewohnter Schlösser oder alter Sanatorien gepostet werden. Eine seltsame Faszination geht von verlassenen, alten Gebäuden aus.
So ist es auch etwas nachziehbarer, dass im Englischen ausgerechnet ein deutsches Wort verwendet wird, um dieses Gefühl zu beschreiben.
Wir sind uns nicht einig, ob man anhand des Wortklanges schließen kann, dass es sich dabei um Ukrainisch handelt. „Perekotipole“ (перекоти́ти/perekotýty, “rollen” + по́ле/póle, “Feld”) ist der Name eines buschigen Gewächses, das im Wind wie ein Knäuel über den Boden rollt. Das englische Wort dafür ist „tumbleweed“ und das deutsche „Steppenläufer“.
Des Weiteren bezeichnet es auch eine Person, die es nicht lange an einem Ort aushält, sondern ständig umherzieht. Es wird als Synonym für Sprunghaftigkeit und Unbeständigkeit verwendet.
Kurzes Setting: Es ist ein warmer Sommertag, du sitzt an der Poolbar, genießt ein erfrischend kühles Getränk und das Leben. Da setzt sich ein attraktive Person in deine Blickrichtung. Du betrachten sie genau und schon übernimmt deine Vorstellungskraft alles … weitere.
Für diesen Neologismus wurde auf Altgriechisch zurückgegriffen: ἀποδύω (apodúō, “ausziehen”) + ὄψις (ópsis, “Sehen”). Ja genau, „jemanden geistig ausziehen“.
Es klingt schon ein bisschen lustig, wenn man es laut liest. Und doch kennen und benutzen es jeder von uns.
Diridari bezeichnet auf bairisch ein Zahlungsmittel jeglicher Art, wie z. B. „Knete, Kies oder Kohle – irgendwie K-lastig). Die Wortherkunft lässt sich auf Diradey zurückführen, einem Gemisch aus Weizen und Gerste. Dieses galt, je nach Menge, als Reichtum eines Landwirtes.
Es geht hier nicht um das Abtreten im Sinne von „Rücktritt“ , obschon man es vermuten könnte. Aber das wäre zu einfach. Würde es „Austritt“ heißen, hätten es viele von euch vermutlich bereits erraten.
„Abtritt“ leitet sich nämlich von „austreten“ ab, was man salopp mit „auf die Toilette gehen“ umschreiben könnte. Somit bezeichnet das Wort exakt das: Toliette.
Das die alten Griechen in mancherlei Hinsicht einen offenen und entspannten Umgang mit Sexualität pflegten, hat uns wohl auch diese Begriff beschert.
Der Begriff (Καλλίπυγος) bedeutet: Einen schöngeformten Hintern haben. Es ist auch der Beinahme der Aphrodite, also quasi „die Prachthintrige“.
Hokus, Pokus, Fidibus – fertig ist der Zauberspruch! Oder eben das Feuer! Denn was früher wie ein magisches Werkzeug angemutet haben mag, ist heute ein Alltagsgegenstand und in jedem Haushalt zu finden: das Streichholz!
Fidibus leitet sich von dem Französischen „fil de bois“ (wörtlich: Holzfaden) ab und war zunächst lediglich ein Papierstreifen, mit dem man seine Pfeife anzündete, bevor es dann zu dem Hölzchen wurde, welches wir heute kennen.
Dieses Wort wird, nach unserem Kenntnisstand, nur im Englischen verwendet und kommt aus dem Italienischen, mit historischem Hintergrund. Occhiolino („kleines Auge“), ist der Name, den der Erfinder Galilei Anfang des 16. Jahrhunderts einem Prototyp des Mikroskops gab.
Der Neologismus umschreibt das Bewusstsein für die geringe Reichweite der eigenen Perspektive und die Art und Weise, wie sie die Fähigkeit, die Welt vollständig zu verstehen, einschränkt.
Mit „Fracksausen“ ist etwas mehr als nur Angst gemeint. Das Gefühl kennt mit Sicherheit jeder, der schon mal ein unwohles Gefühl bei einer Sache hatte und oft kommen z. B. Magenschmerzen dazu – und schon saust der Frack. „Frack“ ist nämlich auch eine Bezeichnung für eine Hose.
Und wenn die Hose saust … nun, im schlimmsten Fall verbringt man dann den Rest des Tages auf der Toilette, um es wohlwollend zu formulieren.
Mal wieder ein aus dem Lateinischen entlehntes Wort. Und dieses Mal auch aus dem Bereich, indem Latein noch immer relevant ist, nämlich der Medizin.
Der Begriff bedeutet „schwanger sein“, das Substantiv dazu lautet Gravidität. Im Übrigen kann es sowohl für Menschen, als auch für Tiere verwendet werden.
Mittlerweile sollte bekannt sein, dass wir ein Faible für besondere fremdsprachige Wörter haben, die Umstände beschreiben, wofür man im Deutschen teils ganze Sätze benötigt. So auch hier!
Dieser tolle türkische Begriff bedeutet übersetzt: „Wiederspiegelung des Mondlichts im Wasser“. Wenn das nicht schön ist!
Ein Lump ist ein einfach mieser Typ, ein Halunke. Ein Haderlump ist die Steigerung davon! Den „hader“ bedeutet soviel wie Streit. Zusammen ergibt das die Bezeichnung für einen Herumtreiber oder Taugenichts.
Zeitgemäßer und flappsiger könnte man solche Exemplare wohl als Vollpfosten bezeichnen.
Mal wieder eines dieser schönen japanischen Begriffe (桜梅桃李) Dahinter steckt die Idee, dass Menschen wie Blumen zu ihrer eigenen Zeit und auf ihre eigene, besondere Weise blühen. Und wie Blumen sich nicht vergleichen, keine Blume schaut ob sie schöner als die andere blüht, soll dies auch der Mensch anwenden.
Also gehe deinen Weg und vergleiche ihn nicht mit dem eines anderen oder besser beurteile dich nicht aus dem Gesichtspunkt anderer. Lebensphilosophie mit der Natur erklärt. So sollte es immer sein!
Es ist die Zusammensetzung aus den griechischen Wörtern gélōs (γέλως, Lachen) und phobía (φοβία, Furcht, Angst). Ja, ihr habt schon richtig kombiniert. Diese Phobie bezeichnet Personen, die Angst davor haben, ausgelacht zu werden.
Die Betroffenen können Lachen nicht als eine Mitvoraussetzung für ein freudiges, heiteres Leben nutzen. Sie erleben das Lachen ihrer Mitmenschen grundsätzlich als eine Bedrohung für das eigene Selbstwertgefühl – selbst wenn es positiv gemeint ist.
Hierbei handelt es sich um ein altes Wort, das nicht nur vom Vergessen, sondern ganz akut vom Aussterben bedroht zu sein scheint! Seine Ursprung hat es im Französischen bzw. im Lateinischen.
„Honnet“ bezeichnet die Eigenschaften rechtschaffen, ehrenhaft und anständig zu sein. Leider sagt das niemand mehr, zumindest haben wir es noch nie gehört.
Jetzt wird es archaisch! Tohuwabohu geht auf das Hebräische zurück (תֹּהוּ וָבֹהוּ) und kommt sogar in der der Bibel an zwei Stellen vor.
Tōhū bedeutet „Leere“, „Öde“ oder „Chaos“, bōhū „Leere“, „Einöde“ oder ebenfalls „Chaos“, „ungeordnet Sein“. Verbunden bezeichnet der Begriff quasi das urzeitliche Chaos vor der Schöpfung. Heute wir das Wort zeitgemäßer als Synonym für „völliges Durcheinander“ verwendet.
Okay, es sind zwei Wörter (der Woche) und jeder kennt sie. Also weshalb dieser Beitrag? Nun, es geht um die Herkunft und vor allem um die Bedeutung dahinter.
Denn beides sind lateinische Begriffe. „Audio“ bedeutet „ich höre“ und „Video“ bedeutet „ich sehe“. Eine sinnvolle Kombination aus Technik und Sprache!
Letzte Woche war es noch Latein, diese Woche sind es mal wieder die Griechen: Von „parthénos“ (Jungfrau) und „génesis“ (Geburt/Entstehung), also die Jungferngeburt. Und nein, es beruht nicht auf religiöser Kreativität.
Bei der Form der eingeschlechtlichen Fortpflanzung entstehen Nachkommen aus einzelnen unbefruchteten Eizellen. Einige Pflanzen und weibliche Tiere wie z. B. Insekten-, aber auch manche Fisch- und Eidechsenarten, Schnecken, besitzen diese Fähigkeit. Solche „unisexuelle Fortpflanzung“ geschieht ohne Befruchtung von einem männlichen Artgenossen. Bei uns Menschen funktioniert das nicht.
Ein heute wohl eher selten genutztes Wort (aus diversen Gründen), um einen kauzigen Junggesellen zu benennen. Der Begriff setzt sich aus den althochdeutschen Worten „Hag“ (kleines, umfriedetes Gut) und „-stalt“ (besitzend) zusammen.
Da für gewöhnlich nur der älteste Sohn das Landgut vererbt bekam, wurden die jüngeren Söhne mit Nebengütern bedacht. Diese waren für gewöhnlich jedoch so klein, dass man mit ihnen keine Familie ernähren konnte. Die Besitzer blieben daher oft unverheiratet. Quasi unfreiwillige Singles.
Um darauf zu kommen, müsste man vermutlich Biologie studiert, genug Tierdokumentationen gesehen haben, oder morgens sofort in den Spiegel schauen.
Es ist das Strecken und Gähnen direkt beim Aufwachen. Im ganzen Reich der Wirbeltiere, beginnen Säugetiere (einschließlich Menschen), aber auch Vögel und sogar Fische die Tage mit einer Morgenstrecke. Damit wird „der sensomotorischen Kortex des Gehirns aufgeweckt“, also Körper und Gehirn auf normale Wahrnehmung und Bewegung vorbereiten. Dies führt zu einem Gefühl von Entspannung und erhöhter Energie. Setzt bei uns leider immer erst ca. 2 Stunden nach dem Aufstehen ein …
Zugegeben, der Begriff wird de facto nur im Englischen verwendet, aber wir fanden ihn zu gut, um ihn euch vorzuenthalten.
Wie man sicher erahnen kann, hat auch dieses Wort seinen Ursprung im Lateinischen: dulcis (“süßt”) und loquor (“sprechen”) ergeben „dulciloquus“, das mit „einschmeichelnd“ wohl am besten übersetzt ist. Süß-reden eben.
Es handelt sich um eine süddeutsche Wortschöpfung aus dem 19. Jahrhundert, dessen Bedeutung sich im Laufe der Zeit etwas verändert hat.
Anfangs war es eine Bezeichnung für junge Mädchen vom Land, mit rötlichen Wangen, einer Pomeranze (Bitterorange) gleich. Später wurde der Begriff für Frauen ohne Anstandsregeln und heutzutage generell für Menschen aus provinziellen Gebieten verwendet.
Der Begriff setzt sich aus den altgriechischen Wörtern „pseudos“ (falsch) und „logos“ (Wissen) zusammen. Ein Synonym wäre auch „Mythomanie“, dass es vielleicht sogar besser umschreibt.
Das Wort beschreibt das Verhalten von Personen, die wiederholt oder sogar zwanghaft lügen und/oder übertreiben müssen.
Die wohl offensichtlichste Bedeutung dieses aus dem (Alt)französisch stammende Wort, dürfte vermutlich den meisten von euch bekannt sein: berühren, befühlen. Vorwiegend im Sport findet es Verwendung.
In der deutschen Studentensprache, wenn auch nicht mehr so ganz aktuell, bedeutet es „beleidigend reden“.
Mit 29 Buchstaben ist es das längste Wort im Oxford English Dictionary und bedeutet „Geringschätzung“ und wurde vermutlich von Schülern des Eton College erfunden.
Es setzt sich als Kompositum aus den lateinischen Wörtern floccus (Flocke), naucum (Nussschale), nihilum (Nichts) und pilus (Haar), die alle etwas Geringes, Wertloses bezeichnen, und dem Suffix -fication zusammen. Das Wort wurde erstmals 1741 literarisch verwendet.
Die Herkunft des Wortes ist bis heute nicht geklärt. Womöglich wurde es von dem mittelniederdeutschen Wort Gokeler („Gaukler“) abgeleitet wurde, ausschließlich aufgrund der Ähnlichkeit des Wortlauts basierend. Es gibt auch die Theorie, dass es sich auf den Ruf des Hahns bezieht, welchem Stolz und Prahlerei nachgesagt wird.
Das umgangssprachliche Begriff bedeutet so viel wie „Blödsinn“, „Unfug“, „Nonsens“, aber auch „Geschwätz“ oder “Getue“. Und es ist ein tolles Wort!
Es kling japanisch, ist es auch (侘寂), und ein bisschen lustig, aber an dieser Stelle würden wir dann widersprechen. Denn im Grunde ist der Gedanke dahintern essentiell wichtig für den persönlichen, inneren Frieden und würde auch gesellschaftlich einiges entspannen, wenn man von „schneller, höher, weiter“ ablässt.
Es umschreibt das Prinzip „Frieden in der Unvollkommenheit zu finden“, denn nichts im Leben ist perfekt, genauso wie jeder Mensch ebenso. Aber das macht uns einzigartig. Also falls ihr euch einen Vorsatz für das neue Jahr machen möchtet, wäre das unser Vorschlag.
Passend zur Saison, so kurz vor den Feiertagen, haben wir ein neues Wort für euch, dass den einen oder anderen durchaus bekannt vorkommen dürfte, zumindest was die Bedeutung betrifft.
Dieser portugisische Begriff umschreibt die Fähigkeit, um nicht „Talent“ zu sagen, Probleme und/oder Aufgaben in letzter Minute, oft auf improvisierte Weise, zu lösen. Ein paar Tage habt ihr noch.
Mal wieder ein Wort aus dem guten Latein. Wobei die Bedeutung eher unschön bzw. fies ist. Eigentlich bedeuet es „schütteln“, aber daraus wurde „plagen“, „misshandeln“.
Dementsprechend ist auch die deutsche Verwendung des Wortes nicht positiv konnotiert, wenn auch vielleicht nicht ganz so grausam: „sich lustig machen“ oder „necken“.
Nein, keine fiesen Matten (na, jemand ein Trauma vom Sportunterricht?), aber sehr interessant ist das Wort allemal. Eltern verwendet es, um ihre Kinder vor der Durchführung von blödsinnigen Aktionen zu bewahren. „Mach keine Fisimatenten“ bedeutete also dasselbe wie „Mach keinen Unsinn“.
Doch der Ursprung ist nicht vollständig geklärt. Das Wort könnte aus der Besatzungszeit nach dem 2. Weltkrieg stammen, denn offenbar luden französische Soldaten deutsche Mädchen häufig zu einem geselligen Abend in ihr Zelt ein, was auf französisch so viel bedeutet wie „Visitez ma tente“ – Besuchen Sie mein Zelt. Der deutsche Akzent könnte daraus das Wort Fisimatenten entwickelt haben.
Der Begriff findet auch in der Mathematik Verwenung und kann mit „deckungsgleich“ sehr genau umschrieben werden.
Die lateinsiche Herkunft (zusammentreffen) ist somit sinngemäß beibehalten worden, da das Wort benutzt wird, um zu beschreiben, wenn jemand/etwas „in allen Punkten übereinstimmt“ oder sich „völlig gleich sind“.
Es ist weder wörtlich zu nehmen, noch ist es traurig. Es sei denn, man ist Vegetarier. Wobei es wohl selbst einige Carnivoren geben dürfte, die einen Bogen darum machen.
Es handelt sich um den Namen eines DDR-Gerichts: Gehackte Füllung aus Blutwurst, gemischt mit Kartoffeln und Sauerkraut. Ja, der Name ist sarkastisch gemeint, denn wie es aussieht, könnt ihr euch sicher vorstellen. Und wie es schmeckt?
Wie ihr sicher alle korrekt vermutet habt, stammt das Wort aus dem Norden, genauer aus Island, und es ist ein tolles Wort! Es bedeutet „Wetter zum aus dem Fenster schauen“.
Damit ist folgendes gemeint: Wenn es draußen regnet, windet, stürmt, es einfach kalt und unangnehm ist, dann macht man es sich zuhause gemütlich und sieht dem Wetter draußen zu. Aber im positiven Sinne. Man staunt über die Natur, lauscht ihren Geräuschen usw.
Nein, es ist nicht Englisch und nein, auch nichts Unanständiges. Wobei, wer trinkt bitte dünnen Kaffee?! Das ist nämlich die Beudeutung. Über die Herkunft existieren 2 bekannte Erklärungen und beide sind interessant.
Zum Beispiel könnte es aus dem Französischen „mocca faux“ (falscher Kaffee) stammen, das seinen Weg während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 zu uns gefunden haben. Oder es stammt aus dem Rheinisch-Westfälischen. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es eine belegte umgangssprachliche Verwendung von „Muckefuck“ als dünner Kaffee. Das leitet sich dann aus dem rheinischen „Mucken“ für braunen Holzmull und dem rheinischen „fuck“ für faul ab.
Es klingt fast kindlich und das Wort bedeutet de facto auch „großes Durcheinander“, was die Vermutung zu bekräftigen scheint, zumal es heute auch so benutzt wird. Allerdings sind der Kontext zur Entstehung und die ursprünglichen Verwendung viel ernster.
Es war ein Schlagwort der deutschen Sozialdemokratie zur Zeit des Kaiserreichs und sollte den Zusammenbruch der bürgerlichen Gesellschaft beschreiben. Dieser wurde ständig für die (nahe) Zukunft vorhergesagt.
Hier könnte man mal wieder davon schwärmen, was für Begriffe es in anderen Sprachen gibt, die uns fehlen bzw. auch, weshalb es im Deutschen mal wieder nur die negative Variante gibt.
Damit wird im Französischen nämlich das Gegenteil eines Teufelskreis bezeichnet, wenn man so möchte einen „positiven Kreislauf“. Und wer möchte diesen nicht?
So, wenn ihr dann alle fertig mit Kichern seid, können wir uns der Bedeutung des Begriffes widmen. Wobei es nicht so viel zu umschreiben gibt, da es das Thema doch ziemlich unvermittelt anspricht.
Das Wort wird im Plattdeutschen verwendet und würde im Hochdeutschen einfach mit „impotet“ übersetzt werden. Direkt eben, oder „Butter bei die Fische“, wie man im Norden sagen würde.
Wie ihr vermutlich bereits alle – auch korrekt – vermutet, gibt es hierzu einen lateinischen Hintergrund, der auch nahezu identisch geblieben ist.
Instigare bedeutete so viel wie „antreiben“ oder „anspornen“. Dementsprechend wird es bei uns als Synoynm für „anregen“, „anstiften“ oder „anstacheln“ verwendet. Irgendwie ein bisschen negativer konnotiert.
Klingt zunächst martialisch, ist aber im Grunde harmlos. Die genau Wortherkunft ist nicht bekannt, obschon es 1-2 Theorien gibt, die primär mit Essensresten zu tun haben, die daran hängen bleiben und Lautverschiebungen aus dem Französischen … es würde den Rahmen sprengen.
Es handelt sich um einen hohen, steifen und offenen Stehkragen. Mittlerweile oft umgangssprachlich auch übertragen auf ein Hemd mit einem ebensolchen Kragen.
Und mal wieder haben uns die alten Römer ein Wort vermacht, mit dessen Bedeutung wohl bereits Senatoren und andere hochrangige Persönlichkeiten damals so ihre Probleme oder Versuchungen hatten.
Abgeleitet von „verderben“ oder „verführen/verleiten“ bedeutet es jemanden zu bestechen oder durch ungerechtfertigte Vergünstigungen aller Art moralisch zu verderben (aus der Sicht der Außenstehenden).
Im Allgemeinen wird mit diesem Wort sinnloses Gerede umschrieben, wobei wir es auch im Zusammenhang mit unmotiviertem Mindestmaß in Bezug auf Arbeiten kennen.
Woher der Begriff kommt, ist nicht eindeutig zu klären. Eine Theorie jedoch besagt, es entstand aus den italienischen Notenbezeichnungen (die Silben do, re, mi, ma, sol, la, si), mit denen man die Melodie anhand der Noten mitsingen kann, auch wenn dadurch ein sinnloser Text entsteht.
Dieser Begriff hat durchaus etwas mit unserem Wort der letzten Woche zu tun. Es handelte sich zunächst einmal um Kienspanhalter. Kienspäne dienten der Beleuchtung, indem man sie in Töpfe aus Ton steckte und anzündete.
Da dies im niederdeutschen Bereich erfunden wurde, nannte man sie „Mulape“, übersetzt mit „Maul offen“ oder „Maulaffen“. Wenn jemand vor Erstaunen den Mund offen hält, steht man da wie ein Maulaffe – als würde man sich selbst feil bieten.
Ursprung ist das lateinische Wort infantilis („kindlich“), womit vermutlich bereits klar ist, was es aussagt.
Es kann bedeuten, dass jemand auf der kindlicher Entwicklungsstufe stehen geblieben ist (geistig oder körperlich unterentwickelt), aber auch, dass etwas der kindlichen Entwicklungsstufe entspricht oder in abwertender Form, dass sich jemand kindisch bzw. unreif verhält.
Ein Kätzchen, das leise miaut. Welpen, die ihren Kopf leicht neigen. Das eigene Kind, wenn es etwas Süßes macht … Die Grundstimmung für dieses philippinische Wort sollte somit umrissen sein.
Der Begriff Gigil drück den unwiderstehlichen Drang aus, etwas sehr Niedliches zu drücken oder zu knuddeln.
A) ihr kennt es alle!
B) anhand der Endung kann man wohl bereits erahnen, dass wir uns in Schwaben befinden.
Es handelt sich um ein Gericht und der eigentliche Begriff lautet „Maultaschen“. Da man in der Fastenzeit aber sehr gut Fleisch in den Maultaschen quasi verstecken kann … nun, so viel zum Thema „er sieht und weiß“ alles. Nicht im Schwabenländle!
Hier sind, erneut, die Lateiner gefragt. Der Begriff auctoritas (Einfluss, Ansehen) meinte ursprünglich eine Bewilligung, die einem (Vertrags)partner bestimmte Rechte einräumte.
Das Verb oktroyieren findet heute noch Verwendung und umschreibt die Situation, wenn jemandem etwas aufgezwungen wird. Aus dem Fremdwort ist der Neologismus „aufoktroyieren“ entstanden, der wiederum ein Pleonasmus darstellst. Darüber nächste Woche mehr.
Ein Hahn mit Büchern? Es geht in die Richtung, da man mit dem Wort Ideen bzw. Handlungen, die man für abwegig, unmöglich oder gar unerhört erachtet benennt.
Ursprünglich leitet er sich von der Hainbuche ab und umschrieb Dinge als „handfest, derb, knorrig oder grob“. Im 18. Jahrhunderts erfuhr der Begriff einen Bedeutungswandel hin zu der noch heute gebräuchlichen Bedeutung.
Für die einen ein köstliches Fischgericht, für die anderen ein junges Mädchen, ca. zwischen 12 und 18 Jahren (also eine Tee-Nagerin, wie Oma zu sagen pflegte).
Es gibt mehrere Möglichkeiten, woher die Bezeichnung herrührt (z. B. englische Anglersprache oder als Scherzwort deutscher Studenten). Fest steht jedoch, dass bereits Goethe dieses Wort in seinem Werk „Götz von Berlichingen“ verwendete.
Wie man vermutlich bereits erahnen kann, mit etwas Erfahrung bezüglich unserer „Wörter der Woche“ mit Sicherheit, stammt dieses Begriff aus dem Mittelalter.
Es war die Aufforderung eines Herrschers an seine Untertanen, mit ihm in den Krieg zu ziehen oder zumindest Truppen zu stellen. Bei Nichtbefolgung drohten schwere Strafen. Sofern der Herrscher zurückkam, nehmen wir an.
Die ursprüngliche Bedeutung es einen heiteren und meist schnellen Springtanz oder gelegentlich auch eine närrische Person.
Heute wird es umgangssprachlich eher abwertend für wertlosen Kram, aber auch für Albernheit verwendet sowie für bedeutungslose Information und überflüssige Ausschmückungen. Das Wort gehört für uns zum Quartettrat, gemeinsam mit Humbug, Mumpitz und Kokolores.
Das Wort bedeutet „ankündigen“, z. B. ein bevorstehendes Ereignis. Speziell im wirtschaftlichen Sprachgebrauch wird das Eintreffen von Personen, Dingen oder Veränderungen avisiert.
Seinen Ursprung hat der deutsche Begriff, wie ihr sicher direkt erkannt habt, im gleichbedeutenden französischen aviser.
Das Wort klingt bereits dezent kratzig, ja fast unangenehm. Und kennt man die lateinische Wortherkunft, ist es auch nicht sonderlich verwunderlich.
Der Ausdruck kommt nämlich von carcer, was Kerker bedeutet. Ergo waren mit Karzer die Arrestzellen an Schulen und Universitäten gemeint. Früher war eben doch nicht alles besser. Auf der anderen Seite, war Besuch erlaubt, was nicht selten zu alkoholischen Gelangen führte. Heute nennt man das Studentenwohnheim.
Der Ausdruck „Piepe“ ist Niederdeutsch für Pfeife (nicht die, mit denen man raucht). „Flitzen“ bedeutet sich schnell bewegen. Da hat man doch direkt Bilder im Kopf und kann sich vorstellen, wie man auf den Begriff gekommen ist, denn zu 100% lässt sich der Ursprung nicht rekonstruieren.
Was as Wort bedeutet aber schon: „Flitzpiepen“ sind Menschen, die man einfach nicht ernst nehmen kann. Synoynme: Pfeife, Idiot oder Dummkopf.
Der Ausdruck „Flitzpiepe“ ist jedoch meistens eher freundlich gemeint, also keine Bange.
Hier sind mal wieder die Lateiner unter euch gefragt. Wobei man das Wort mit Sicherheit auch so schon mal vernommen haben dürfte.
Es bedeutet „gedeihen“, „sich gut entwickeln“. Heutzutage wird der Begriff im Deutschen primär in wirtschaftlichen Zusammenhängen verwendet.
So kann man Sprache auch kaputt machen.
Auch wenn es etwas altmodisch ist, aber jemandem am Schlafittchen packen ist durchaus eine bekannte Redewendung und man könnte es als „jamenden zur Rechenschaft ziehen“ umschreiben.
Ursprung: Das Wort ist eine alte Beschreibung für einen Jackenkragen bzw. Rockzipfel. Somit verhindert man mit dem packen besagter Stelle, dass die betroffene Person davonläuft. Übrigens kann das Wort auch Schlawittchen geschrieben werden und schon hat man eine Vermutung, woher der Name einer bekannten Märchenfigur herrührt.
Wieder eines dieser Worte, von denen man sich wünscht, es gäbe sie auch in der deutschen Sprache. Gerade so kurz nach den Feiertagen …
Denn dieses georgische Wort beschreibt den Zustand, wenn man nicht mit dem essen aufhören kann, obwohl man bereits satt ist, da es zu gut schmeckt.
Wer kennt es nicht.
Das Wort kennt ihr alle, doch woher stammt es?
Es kommt aus dem Latainischen und bedeutet „Jubeljahr“ (annus jubilaeus). Es umschreibt eine Feier bei der Wiederkehr eines besonderen/bestimmten Datums.
Ja, uns ist bewusst, dass es nicht 100% passt, aber zum 100. Wort der Woche feiern wird so oder so.
Heute mal wieder ein Wort, dass dem Lateinischen entlehnt ist und man mit Sicherheit schon mal gelesen oder gehört hat.
Wobei die eigentliche Bedeutung „nicht zur Sache gehörend“ noch gesteigert wurde. Denn es handelt sich mittlerweile nicht nur um die Bezeichnung für eine Aussage oder Benehmen, die unpassend sind, sondern darüber hinaus auch provozierend und unverschämt.
Ein Begriff aus der Kategorie: Worte, die etwas Umständliches einfach umschreiben, die es aber nicht geben sollte!
Es ist Japanisch (過労死) und bedeutet Tod durch Überarbeitung (für gewöhnlich durch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall). Übrigens gibt es auch im Koreanischen und Chinesischen Begriffe für dieses unschöne Ende.
Das kann uns schon mal nicht passieren. *hust*
Wir kennen das Wort alle: Etwas Unglaubwürdiges, Blödsinn oder Schwindel. Und sein Ursprung?
Am wahrscheinlichsten ist, dass es ein englischer Ausdruck ist, der im 19. Jahrhudnert aus „Hamburg“ entstanden ist. Denn früher erreichten Nachrichten aus Festlandeuropa, besonders politische, England primär über Hamburg. Da jedoch oft „Enten“ oder Neudeutsch „Fake News“ dabei waren … die gab es schon immer.
Ursprünglich bezeichneter „Mumpitz“ eine Schrecken verbreitende Gestalt bezeichnet hat. Das Wort ist eine Mischung aus „vermummen“ und aus „Butzemann“. Der Butzemann ist eine Figur zur Einschüchterung von Kindern.
Somit war die anfängliche Bedeutung von Mumpitz ein Schrecken, der nicht sofort als solcher zu erkennen ist.
Heute würde es man eher mit Blödsinn, Humbug oder Schwachfug gleichsetzen.
Weder Nudeln noch Gemüse. Ergo ist auch kein Besteck vonnöten, sondern im Idealfall ein Bleistift.
Der Begriff beschreibt den unschönen Zustand, wenn das Magnetband der geliebten Hörspielkassette mal wieder völlig ausgeleiert war und man es mit Hilfe des Stiftes wieder reindrehen musste.
Wenn man die fragenden Gesichter vor Augen hat … Momente, in denn man sich alt fühlt. Einfach mal im Internet nach Bildern recherchieren.
Es hat zwar nichts mit Zähnen zu tun, aber ein gut möbliertes Esszimmer schadet dabei vermutlich nicht .
„Blei“ als Wortursprung stimm allerdings, denn mit dem Begriff wird eine sichere Haltung bzw. ein selbstsicheres Auftreten umschrieben. Im Ballett bezichnet man damit die Fähigkeit zum Abfangen von Bewegungen. Also eigentlich alles andere als „bleiern“.
Wir alle kennen und lieben ihn, da sind wir uns sicher! Der Begriff wurde aus dem Griechischen entlehnt und besteht aus den Worten für „Fels“ und „Blut der Götter“.
Es ist der Geruch nach einem Sommerregen, wenn sich das Wasser mit trockenem Stein und pflanzlichen Ölen zu einem Aerosol vermischt.
Mal wieder etwas für Wortspiel- und Sprachbegeisterte! Mit Ausnahme betroffener Personen.
Es handelt sich nämlich um die krankhafte Angst vor Palindromen. Und die Adleraugen unter euch haben sicher sogleich gesehen, dass der Begriff selbst ein Palindrom ist!
Auch das haben wir bereits geschrieben: Sprachwissenschaftler sind grausam!
Es handelt sich nicht um eine Einkaufstüte voller Walfett (was wir auch nicht gutheißen würden)!
Es ist ein Wort zur Beschreibung eines langsamen oder trägen Menschen. Alterantiv ginge auch lahme Ente, Lahmarsch, Schlafmütze, Schnarchnase, Tranfunzel, Transuse … das könnten wir den ganzen Tag so weiterführen!
Und wir quälen weiter die Menschen, die an Hippopotomonstrosesquippedaliophobie leiden.
Beim oben stehenden Wort (nein, wir wiederholen es nicht), handelt es sich um das offiziell längste Wort in der deustchen Sprache. Lang lebe die Bürokratie!
Ja, das ist Chinesisch. In Schriftzeichen 玉衣, wörtlich „Jadeanzug“, nach den zeremoniellen, aus hundereten Jadestücken bestehenden Bestattungsanzügen der Könige der Han-Dynastie. Man glaubte, Jade habe konservierende und schützende Eigenschaften, die den Verfall und böse Geister fernhalten würden.
Heute benutzt man das Wort eher metaphorisch: Der Wunsch, Dinge mit anderen Augen zu sehen, oder genau so intensiv zu fühlen wie in jüngeren Jahren.
Vielleicht konntet ihr es bereits erahnen, dass es sich um ein griechisches Wort handelt.
Im eigentlichen Sinne bedeutet es „etwas nicht treffen“, „(das Ziel) verfehlen“ oder „Verfehlung“. Verwendung findet es allerdings auch als Bezeichnung für die Hybris eines Helden … Hybris bedeutet „Anmaßung“ oder „Übermut“.
Das war jetzt quasi ein Popup im Popup, oder so ähnlich.
Überheblich? Vielleicht. Charmant? Möglich. Der Begriff aus dem Jiddischen und beschreibt eine dreiste, unverschämte Art oder Handlung.
Chuzpe ist in seiner ursprünglichen Bedeutung eher negativ und abwertend belegt. Wer Chuzpe erkennen lässt, setzt sich, auch liebenswert, über Dinge wie Respekt, Anstand und gesellschaftliche Erwartungen hinweg.
Wir kennen es vermutlich eher unter der Redewendung „wie aus der Pistole geschossen“.
Wenn auf etwas unverzüglich, ohne langes Nachdenken, also eher als Reflex reagiert wird, dan geschieht es eben spornstreichs (auch spornschlag). Wie man sich vielleicht denken kann, hat das Wort seinen Ursprung bei den Sporen an Reiterstiefeln. Das Pferd reagiert auch direkt
Alle aus dem Ort Krähwinkel verhalten sich so!
Krähwinkel (original Krehwinkel) wurde zum Beginn des 19. Jahrhunderts von deutschen Satirikern als fiktiver Ort voll spießigem Benehmen und kleinbürgerlicher Beschränktheit erfunden. Benimmt sich als jemand so, begeht er eine Krähwinkelei.
Wenn ein Hase, ganz wild umherspringt, dann … Scherz. Wobei das mit dem „wild umherspringen“ gar nicht so weit hergeholt ist.
Jemand, der herumtobt, extreme Späße macht oder sich verrückt benimmt, der haseliert. Vermutlich stammt dieses heute kaum gebräuchliche Wort aus dem Altfranzösischen: „harceler“ bedeutet „belästigen“.
Es mag so klingen und wenn man das Wort in seine „Einzelteile“ zerlegt (de bon air), passt auch die wörtliche Übersetzung. Aber es handelt sich nicht um einen französischen Begriff. Auch wenn er mit Sicherheit dort seinen Ursprung hat.
Tatsächlich stammt das Wort aus dem englischen Sprachgebrauch und umschreibt eine charmante, sorgenfreie und/oder freundliche Person. De bon air: von gutem Aussehen/guter Aufmachung.
Das ist ein „besonders norddeutsches“ Wort, wie uns zugetragen wurde.
Quinkelieren (auch quinquilieren) bedeutet pfeifen, singen, trällern, zirpen, zwitschern. Kurzum alles, was sich auf irgendeine Weise via Geräusch/Ton „musikalisch“ präsentiert. Also die perfekten Beschreibung für Singvögel, Zikaden und vermutlich auch kleine, schreiende Kinder oder einem Tenor, dem etwas schweres auf den Zeh gefallen ist.
Das sind olle Kamellen. Aber was eigentlich?
Das Wort hat seinen Ursprung in Apotheken, wo man Kamillenblüten getrocknet aufbewahrte, da sie als Heilpflanze gegen alle möglichen Beschwerden verwendet wurdem. Lange diese jedoch zu lange im Regal, verloren sie an Wirkungskraft und man bezeichnete sie als Kamelle.
Aus diesem Kontext gelöst wurde das Wort zunehmend dafür verwendet, um lange, sich wiederholende Geschichten zu bezeichnen.
Die Bedeutung dieses Wortes ist absolut nicht schwer, da es jeder kennt. Aber seine Geschichte, seine Entwicklung ist sehr interessant!
Ursprünglich benutzte man es, um das Kraulen eines Haustieres am Bauch, für gewöhnlich Hund oder Katze, zu beschreiben. Da man nun andere Personen eher weniger direkt bzw. physisch umschmeichelt, nimmt man den Weg über die Sprache in Form von Komplimenten. Selbstverständlich kann der Bauch hierbei unter Umständen wieder miteinbezogen werden.
Heute mal ein etwas einfache(re)s Wort.
Lässt man den Anfangsbuchstaben weg, hat man schon grob die Beudeutung:
spielerisch balgen, sich albern benehmen.
Und sollte man dies stark übertreiben oder eine ungünstige Handlung ausführen, kann man das Wort weiterhin verwenden. Denn es dient auch als Umschreibung für „sich übergeben“.
Wieder ein Wort mit lateinischer Herkunft, dass aber relativ bekannt sein sollte. Allerdings ist die Bibel für die heute negative Bedeutung verantwortlich.
Die Pharisäer (die Abgesonderten) war eine religiöse Strömung aus dem Judentum heraus, die sich primär auf Alltagsregeln statt dem Tempel konzentrierte. Im Neuen Testament werden die Mitglieder als oberflächlich fromm dargestellt, die zwar alle Regeln befolgen, die jedoch nichts mit christlichen Werten zu tun haben und somit kalt und herzlos seien.
Daher pharisäisch = scheinheilig.
Es geht auf das lateinsiche Wort corollarium (Kränzchen) zurück. Dabei handelte es sich um Geschenke für Küstler, die aus Blumen bestanden. Da im Laufe der Zeit auch Geld und andere Gegenstände geschenkt wurden, änderte sich die Bedeutung zu „Zugabe“ oder „Geschenk“.
Heute wird damit ebenfalls eine Zugabe umschrieben. Allerdings als nachfolgender Satz auf eine bereits bewiesenen Aussage.
Ach, das Sauerland. Ein Füllhorn außergewöhnlicher Wörter.
Als Buiterlinge werden Zugezogene, also Wahl-Sauerländer, bezeichnet. Eigentlich auch ganz klar, da „buiten“ mit „außen/draußen“ gleichzusetzen ist. Das ist auch keinesfalls abschätzig gemeint. So gibt es z.B. in Brilon ein Hotel, dass so heißt. Konsequent zu Ende gedacht, würden wir sagen.
Nicht, was ihr jetzt denkt! Wobei, der Wortstamm und die Bedeutung durchaus ins Angelsächsiche Einlass gefunden haben dürften und somit die Grundlage für das englische Lieblingsfluchwort geworden sind. Unter anderem.
Es gibt zwei Bedeutungen:
1) eine technische oder handwerkliche Aufgabe mühsam oder erfinderisch, aber nicht ganz fachgerecht zu lösen versuchen. Quasi herumstöbern, werkeln oder herum(ver)suchen.
2) bei Handelsgeschäften oder beim Spiel heimlich betrügen.
Zugegeben, das Wort wurde vermutlich irgendwann im 19. Jahrhundert das letzte Mal bewusst in einem Gespräch verwendet. So monierten bereits die Gebrüder Grimm in ihrem bekannten Wörterbuch, dass „Eidam“ kaum mehr verwendet wird.
Selbst die Herkunft ist nicht ganz geklärt. Die Bedeutung jedoch ist simpel: „derjenige Mann, der in die Familie einheiratet und damit am Erbe der Tochter teilnimmt“.
Kurz: der Schwiegersohn.
Wer Latein beherrscht oder medizinisch geschult ist, dürfte umgehend wissen, um was es sich handelt.
Nach dem Unterkieferknochen ist die „Maxilla“ der größte Knochen des Gesichtsschädels. Die rechte und linke „Maxilla“ formen zusammen nämlich den Oberkiefer.
Der Unterkiefer nennt sich übrigens „Mandibula“.
Es gibt mehrere Schreibvarianten des Wortes, je nachdem, aus welcher Region Sachsens, Sachsen-Anhalt oder Thüringen die Person kommt, die es verwendet.
Dabei handelt es sich schlicht um ein Synonym für Marienkäfer.
Der erste Teil vom Wort steht für die Geräusche, die eine Kuh von sich gibt. Der zweite Teil ist eine Abwandlung der Verniedlichung des Wortes „Kuh“. Ins Hochdeutsche „übersetzt“, bedeutet es so viel wie „Kälbchen“.
„Motschekiebchen“ findet oft auch als Kosenamen Verwendung.
Das Wort umschreibt ein Schwindelgefühl.
Die meisten von euch werden es zumindest schon einmal gehört haben.
Richtig interessant ist die Herkunft des Wortes. Dieses stammt nämlich ursprünglich aus der gehobenen Schicht Frankreichs des 18. Jahrhundert: „bleu mourant“, übersetzt „sterbend blau“. Also wenn eine Hofdame ihr Korsett zu eng geschnürt hatte und selbst der Fächer für keine Abhilfe sorgte.
Eine mögliche Herleitung zur Lösung ist das englische Äquivalent.
Denn es handelt sich um eine nur noch selten gebräuchliche Bezeichnung für einen Schmetterling. Das Wort Schmetterling ist seit dem 16. Jahrhundert in Gebrauch und leitet sich von dem mitteldeutschen Wort „Schmetten“ (Rahm) ab.
Es stützt sich auf den alten Volksglauben, nach dem Schmetterlinge verwandelte Hexen sind, die Milch und Sahne stahlen.
Das Wort ist zusammengesetzt aus ta hiera (das Heilige) sowie phainein (zeigen/erkennen lassen).
Er war der 1. attische Hohepriester, eng verbunden mit den eleusinischen Mysterien, der Enthüller von heiligen Geheimnisse, die er jedoch nur Auserwählten preisgeben durfte.
Darüber hinaus ist er die 5. Karte im klassischen Tarot. Der Hierophant deutet hier auf Wahrheit- und Sinnsuche hin; der Erleuchtung. Oder das extreme Gegenteil wie z.B. Intoleranz.