16 Fragen an KeinVerlag.de-Autorin Christa Issinger
Ja, das ist Chinesisch. In Schriftzeichen 玉衣, wörtlich „Jadeanzug“, nach den zeremoniellen, aus hundereten Jadestücken bestehenden Bestattungsanzügen der Könige der Han-Dynastie. Man glaubte, Jade habe konservierende und schützende Eigenschaften, die den Verfall und böse Geister fernhalten würden.
Heute benutzt man das Wort eher metaphorisch: Der Wunsch, Dinge mit anderen Augen zu sehen, oder genau so intensiv zu fühlen wie in jüngeren Jahren.
Vielleicht konntet ihr es bereits erahnen, dass es sich um ein griechisches Wort handelt.
Im eigentlichen Sinne bedeutet es „etwas nicht treffen“, „(das Ziel) verfehlen“ oder „Verfehlung“. Verwendung findet es allerdings auch als Bezeichnung für die Hybris eines Helden … Hybris bedeutet „Anmaßung“ oder „Übermut“.
Das war jetzt quasi ein Popup im Popup, oder so ähnlich.
Überheblich? Vielleicht. Charmant? Möglich. Der Begriff aus dem Jiddischen und beschreibt eine dreiste, unverschämte Art oder Handlung.
Chuzpe ist in seiner ursprünglichen Bedeutung eher negativ und abwertend belegt. Wer Chuzpe erkennen lässt, setzt sich, auch liebenswert, über Dinge wie Respekt, Anstand und gesellschaftliche Erwartungen hinweg.
Wir kennen es vermutlich eher unter der Redewendung „wie aus der Pistole geschossen“.
Wenn auf etwas unverzüglich, ohne langes Nachdenken, also eher als Reflex reagiert wird, dan geschieht es eben spornstreichs (auch spornschlag). Wie man sich vielleicht denken kann, hat das Wort seinen Ursprung bei den Sporen an Reiterstiefeln. Das Pferd reagiert auch direkt
Alle aus dem Ort Krähwinkel verhalten sich so!
Krähwinkel (original Krehwinkel) wurde zum Beginn des 19. Jahrhunderts von deutschen Satirikern als fiktiver Ort voll spießigem Benehmen und kleinbürgerlicher Beschränktheit erfunden. Benimmt sich als jemand so, begeht er eine Krähwinkelei.
Wenn ein Hase, ganz wild umherspringt, dann … Scherz. Wobei das mit dem „wild umherspringen“ gar nicht so weit hergeholt ist.
Jemand, der herumtobt, extreme Späße macht oder sich verrückt benimmt, der haseliert. Vermutlich stammt dieses heute kaum gebräuchliche Wort aus dem Altfranzösischen: „harceler“ bedeutet „belästigen“.
Es mag so klingen und wenn man das Wort in seine „Einzelteile“ zerlegt (de bon air), passt auch die wörtliche Übersetzung. Aber es handelt sich nicht um einen französischen Begriff. Auch wenn er mit Sicherheit dort seinen Ursprung hat.
Tatsächlich stammt das Wort aus dem englischen Sprachgebrauch und umschreibt eine charmante, sorgenfreie und/oder freundliche Person. De bon air: von gutem Aussehen/guter Aufmachung.
Das ist ein „besonders norddeutsches“ Wort, wie uns zugetragen wurde.
Quinkelieren (auch quinquilieren) bedeutet pfeifen, singen, trällern, zirpen, zwitschern. Kurzum alles, was sich auf irgendeine Weise via Geräusch/Ton „musikalisch“ präsentiert. Also die perfekten Beschreibung für Singvögel, Zikaden und vermutlich auch kleine, schreiende Kinder oder einem Tenor, dem etwas schweres auf den Zeh gefallen ist.
Das sind olle Kamellen. Aber was eigentlich?
Das Wort hat seinen Ursprung in Apotheken, wo man Kamillenblüten getrocknet aufbewahrte, da sie als Heilpflanze gegen alle möglichen Beschwerden verwendet wurdem. Lange diese jedoch zu lange im Regal, verloren sie an Wirkungskraft und man bezeichnete sie als Kamelle.
Aus diesem Kontext gelöst wurde das Wort zunehmend dafür verwendet, um lange, sich wiederholende Geschichten zu bezeichnen.
Die Bedeutung dieses Wortes ist absolut nicht schwer, da es jeder kennt. Aber seine Geschichte, seine Entwicklung ist sehr interessant!
Ursprünglich benutzte man es, um das Kraulen eines Haustieres am Bauch, für gewöhnlich Hund oder Katze, zu beschreiben. Da man nun andere Personen eher weniger direkt bzw. physisch umschmeichelt, nimmt man den Weg über die Sprache in Form von Komplimenten. Selbstverständlich kann der Bauch hierbei unter Umständen wieder miteinbezogen werden.
Heute mal ein etwas einfache(re)s Wort.
Lässt man den Anfangsbuchstaben weg, hat man schon grob die Beudeutung:
spielerisch balgen, sich albern benehmen.
Und sollte man dies stark übertreiben oder eine ungünstige Handlung ausführen, kann man das Wort weiterhin verwenden. Denn es dient auch als Umschreibung für „sich übergeben“.
Wieder ein Wort mit lateinischer Herkunft, dass aber relativ bekannt sein sollte. Allerdings ist die Bibel für die heute negative Bedeutung verantwortlich.
Die Pharisäer (die Abgesonderten) war eine religiöse Strömung aus dem Judentum heraus, die sich primär auf Alltagsregeln statt dem Tempel konzentrierte. Im Neuen Testament werden die Mitglieder als oberflächlich fromm dargestellt, die zwar alle Regeln befolgen, die jedoch nichts mit christlichen Werten zu tun haben und somit kalt und herzlos seien.
Daher pharisäisch = scheinheilig.
Es geht auf das lateinsiche Wort corollarium (Kränzchen) zurück. Dabei handelte es sich um Geschenke für Küstler, die aus Blumen bestanden. Da im Laufe der Zeit auch Geld und andere Gegenstände geschenkt wurden, änderte sich die Bedeutung zu „Zugabe“ oder „Geschenk“.
Heute wird damit ebenfalls eine Zugabe umschrieben. Allerdings als nachfolgender Satz auf eine bereits bewiesenen Aussage.
Ach, das Sauerland. Ein Füllhorn außergewöhnlicher Wörter.
Als Buiterlinge werden Zugezogene, also Wahl-Sauerländer, bezeichnet. Eigentlich auch ganz klar, da „buiten“ mit „außen/draußen“ gleichzusetzen ist. Das ist auch keinesfalls abschätzig gemeint. So gibt es z.B. in Brilon ein Hotel, dass so heißt. Konsequent zu Ende gedacht, würden wir sagen.
Nicht, was ihr jetzt denkt! Wobei, der Wortstamm und die Bedeutung durchaus ins Angelsächsiche Einlass gefunden haben dürften und somit die Grundlage für das englische Lieblingsfluchwort geworden sind. Unter anderem.
Es gibt zwei Bedeutungen:
1) eine technische oder handwerkliche Aufgabe mühsam oder erfinderisch, aber nicht ganz fachgerecht zu lösen versuchen. Quasi herumstöbern, werkeln oder herum(ver)suchen.
2) bei Handelsgeschäften oder beim Spiel heimlich betrügen.
Zugegeben, das Wort wurde vermutlich irgendwann im 19. Jahrhundert das letzte Mal bewusst in einem Gespräch verwendet. So monierten bereits die Gebrüder Grimm in ihrem bekannten Wörterbuch, dass „Eidam“ kaum mehr verwendet wird.
Selbst die Herkunft ist nicht ganz geklärt. Die Bedeutung jedoch ist simpel: „derjenige Mann, der in die Familie einheiratet und damit am Erbe der Tochter teilnimmt“.
Kurz: der Schwiegersohn.
Wer Latein beherrscht oder medizinisch geschult ist, dürfte umgehend wissen, um was es sich handelt.
Nach dem Unterkieferknochen ist die „Maxilla“ der größte Knochen des Gesichtsschädels. Die rechte und linke „Maxilla“ formen zusammen nämlich den Oberkiefer.
Der Unterkiefer nennt sich übrigens „Mandibula“.
Es gibt mehrere Schreibvarianten des Wortes, je nachdem, aus welcher Region Sachsens, Sachsen-Anhalt oder Thüringen die Person kommt, die es verwendet.
Dabei handelt es sich schlicht um ein Synonym für Marienkäfer.
Der erste Teil vom Wort steht für die Geräusche, die eine Kuh von sich gibt. Der zweite Teil ist eine Abwandlung der Verniedlichung des Wortes „Kuh“. Ins Hochdeutsche „übersetzt“, bedeutet es so viel wie „Kälbchen“.
„Motschekiebchen“ findet oft auch als Kosenamen Verwendung.
Das Wort umschreibt ein Schwindelgefühl.
Die meisten von euch werden es zumindest schon einmal gehört haben.
Richtig interessant ist die Herkunft des Wortes. Dieses stammt nämlich ursprünglich aus der gehobenen Schicht Frankreichs des 18. Jahrhundert: „bleu mourant“, übersetzt „sterbend blau“. Also wenn eine Hofdame ihr Korsett zu eng geschnürt hatte und selbst der Fächer für keine Abhilfe sorgte.
Eine mögliche Herleitung zur Lösung ist das englische Äquivalent.
Denn es handelt sich um eine nur noch selten gebräuchliche Bezeichnung für einen Schmetterling. Das Wort Schmetterling ist seit dem 16. Jahrhundert in Gebrauch und leitet sich von dem mitteldeutschen Wort „Schmetten“ (Rahm) ab.
Es stützt sich auf den alten Volksglauben, nach dem Schmetterlinge verwandelte Hexen sind, die Milch und Sahne stahlen.
Das Wort ist zusammengesetzt aus ta hiera (das Heilige) sowie phainein (zeigen/erkennen lassen).
Er war der 1. attische Hohepriester, eng verbunden mit den eleusinischen Mysterien, der Enthüller von heiligen Geheimnisse, die er jedoch nur Auserwählten preisgeben durfte.
Darüber hinaus ist er die 5. Karte im klassischen Tarot. Der Hierophant deutet hier auf Wahrheit- und Sinnsuche hin; der Erleuchtung. Oder das extreme Gegenteil wie z.B. Intoleranz.