Die Tage tragen Blau
an unserer Bürde
legen sich aufs Land
wie der Mantel des Schweigens
auch auf die Münder
sprachlos hinter der Maske
Die Lungen stehen still
wir halten den Atem an
Ansteckung
du bist neue Heimat
die Grenze unseres Raumes
auf der Flucht nach innen
ob wir wollen oder nicht
fassen wir die Zukunft
mit Handschuhen an
aus Angst
sie könnte zerbrechen
Wir zählen die Tage
die leeren Straßen und Plätze
an allen Fingern ab
und beginnen von vorne
ein letztes Mal
Lyrik, Haiku und mehr von I. J. Melodia findet ihr auf seiner Homepage und auf seinem KeinVerlag-Autorprofil: Melodia.
Hier geht es auch zu den 16 Fragen an I. J. Melodia.
Es gab eine Zeit, da habe ich Schwierigkeiten gehabt, mit Deiner Lyrik etwas anzufangen. Immer sagte ich, ein Gedicht muss Binder erzeugen und reflektiv diese verändern können. Das ist Dir hier außerordentlich gut gelungen.
Chapeau!
Bilder, nicht Binder! Schlips zur Hölle!
Vielen Dank, lieber Tom!
Es freut mich sehr, dass dir das Gedicht zusagt. Die Schwieirgkeit ist es stets, eine Balance zwischen konkreten und abstrakten Bildern zu finden, wobei mir letztere etwas mehr zusagen.
Den Schnaps zur Hölle trinke ich mit.
Liebe Grüße und nochmals danke für dein Lob!