„Den besten Sex meines Lebens hatte ich mit mir selber und einer Shampooflasche“, erklärt sie mir.
„Ich wollte eigentlich nur wissen, ob du noch einen Cuba Libre möchtest“, sage ich.
„In der Dusche“, fährt sie unbeirrt fort, „das war dann auch mein erster Orgasmus. Das nennt sich feministische Emanzipation, weißt du? Das ist wahre Freiheit.“
„Cool“, sage ich, „aber ich muss dann auch so langsam. Ich muss noch ein bisschen was machen.“
„Ich auch,“ sagt der Mann am Nebentisch und fängt an zu weinen. Vor ihm stapeln sich Ordner. Sein Laptop ist gerade ausgegangen.
„Hier“, sage ich und händige ihm meine Powerbank. Er starrt mich fassungslos an.
„Hast du dein Leben so sehr im Griff, dass deine Powerbank immer geladen ist?“, fragt er.
Ich zucke mit den Schultern und gehe.
Draußen regnet es. Wieder rein gehen will ich aber nicht mehr, da reden die Leute entweder über Sex oder Arbeit und das ist nicht so mein Thema.
Glück ist wie eine streunende Katze, überlege ich vor mich hin. Manchmal sucht sie dich auf, manchmal wirst du ignoriert. Heute Nacht werde ich definitiv ignoriert.
Am Waldrand meine ich einen Fuchs gesehen zu haben. Wie süß der mit seinem Hut aussieht, denke ich noch so bei mir, versenke die Hände in den Manteltaschen und laufe mit gesenktem Kopf und hochgestelltem Kragen durch den nächtlichen Regen. So macht man das nämlich, schreibt das Gesetz der guten Literatur vor.
Intimschatulle, nur Graustufen:
Am Hafen hat’s Sturmböen von 70 km/h.
Ein Schiff hier heißt Randolph Carter. Bin kurz amüsiert.
Seeadler gesehen.