Wir warteten bereits eine halbe Stunde im Novemberregen auf unsere Mitfahrgelegenheit, als Anna ihren Schal ein weiteres Mal um den Hals wickelte und dichter unter meinen Schirm rückte.
„Denkst du, er kommt noch?“
Daran hatte ich keinen Zweifel. Ich zog eine Zigarette aus meiner Manteltasche und zündete sie an. Kaum hatte ich den ersten Zug genommen, war unser Warten vorbei. Wankend kämpfte er sich durch den Novemberwind bevor er – mit mäßiger Eleganz – landete.
„Guten Abend Sir, Madam, ich entschuldige mich durchdringlichst für meine Verspätung, aber Sie sehen, was da heute los ist.“ Er deutete mit seinem Schnabel zum Himmel und schüttelte die Tropfen aus seinem Gefieder.
„Keine Vorwürfe, Mr. Fuckenstein. Wir sind nicht in Eile. Hauptsache, Sie sind heil angekommen.“
Ich half Anna auf seinen Rücken, bevor ich mich hinterherzog. Mr. Fuckenstein justierte seine Schwanzfedern und stieß sich vom Boden ab. Langsam, und so majestätisch, wie es nur Tauben vermögen, erhob er sich in die stürmische Nacht. Weiterlesen
