Archiv der Kategorie: Prosa

16 Fragen an Tim Tensfeld

Wir freuen uns, euch erneut jemand Neues auf den 16 Seiten vorstellen und wie immer erfolgt das anhand einer kleinen Selbstvorstellung und der 16 Fragen.

Viel Spaß beim Kennenlernen von Tim Tensfeld:

16 Fragen an Tim Tensfeld

Tim Tensfeld, geboren am 10. Februar 1999 in Bad Oldesloe. Lebt und arbeitet künstlerisch in Trittau, Schleswig-Holstein. Seine Texte, hauptsächlich Lyrik und Prosa, veröffentlicht er regelmäßig in Literaturzeitschriften (u.a. etcetera, ET AL., Poesiealbum neu, Literarische Blätter, Der Umtrieb und silbende_kunst), Onlinemagazinen (u.a. #kkl, das internationale Literaturmagazin gleich-anders.de, Rehkitzler E-Zine und 16 Seiten), Zeitungen und diversen Anthologien (u.a. bei Hanns-Seidel-Stiftung e.V. München, Autorenkollektiv Frei!Geist, Bubenreuther Literaturwettbewerb, Lorbeer Verlag).

2022 wurde er mit dem Preis „Die Feder 2022“ von der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. in München ausgezeichnet und war 2023 mit seinem Text „Sanierung bis zum Nichts“ auf der Shortlist des Putlitzer Preises 2023. 2024 erhielt er erneut die Auszeichnung von der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. in München, „Die Feder 2024“ und war mit einigen seiner Werke auf der Longlist des 6. Hanns-Meinke-Preises für junge Lyrik.

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Arne H. Schneider – Der Schrei-Traum

Die überwiegende Zahl der Menschen kann sich meist nur bruchstückhaft an das erinnern, was sie während des Schlafes geträumt haben. Der Unterschied, warum meine Träume sich von denen der meisten Menschen unterscheiden, besteht zum einen darin, dass ich sehr lebhaft träume – und dass meine Träume wiederkehren. Genauer gesagt handelt es sich um einen bestimmten Traum, der mich regelmäßig heimsucht und der sich endlos wiederholt, so sehr ich mich auch bemühe, von ihm loszukommen – und das seit meinem siebten Le-bensjahr. Er birgt Angst und Traurigkeit, denen ich mich tagelang nicht entziehen kann.
Ich nenne ihn den Schrei-Traum.

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16 Fragen an Arne H. Schneider

Wir freuen uns, euch erneut jemand Neues auf den 16 Seiten vorstellen und wie immer erfolgt das anhand einer kleinen Selbstvorstellung und der 16 Fragen.

Viel Spaß beim Kennenlernen von Arne H. Schneider:

16 Fragen an Arne H. Schneider

Arne H. Schneider, geboren 1952 als ältester Sohn auf einem Bauernhof. Lebe in Freiburg. Studium Geodäsie und Fotogrammetrie; war u.a. Programmierer, Desktop Publisher und Fotograf. Während meiner Berufsjahre rückte das Schreiben mehr und mehr in den Vordergrund. Er begann mit Tagebuchaufzeichnungen sowie Gutenachtgeschichten. Als ich mich mit Philosophie, Astronomie, Mystik, Spiritualität und Mythologie auseinandersetzte, wuchs in mir der Drang, philosophisch-mystische Inhalte und Denkweisen im Prüfstein eines (eigenen) alltäglichen Erlebens in prosahafte Erzählungen zu übertragen.

Daraus entstand Aufbruch ins Ferne Land, mein erste Roman-Veröffentlichung. Fortsetzungen sind in Arbeit. Die einem privaten Kreis zugänglich gemachten Erzählungen SIE – Begegnungen zwischen Traum und Wirklichkeit, Wer den Weißen Drachen weckt … und ATMAN – Ich bin das!, sind Exzerpte aus dem Gesamtwerk.

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Jochen Pogrzeba – Ich bin Cator

Schon morgen um diese Zeit werde ich tot sein.

Ich schaue auf die alte Bahnhofsuhr, deren steife Zeiger devot ihren immer gleichen Dienst tun. Es ist kurz vor sieben an diesem Freitagmorgen. In wenigen Stunden werde ich in Kassel angekommen sein, und morgen werde ich nicht mehr leben. Ich sehe die anderen Reisenden, wie sie ameisengleich auf dem Bahnsteig umherlaufen, bepackt mit Koffern und allerlei Krimskrams. Ich irre nicht umher, ich bin die Ruhe selbst. Ich habe keinen Koffer, ich brauche keinen Koffer.
Eine Stimme aus einem Lautsprecher kündigt den ICE nach Kassel an. Ich habe meine Fahrkarte bar bezahlt, niemand soll wissen, wohin ich fahre. Ich werde in den Zug einsteigen und einfach weg sein. In den Zug, der mich von hier wegbringt, und immer näher zu dir. Ich bin Cator, ich bin dein Fleisch.

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Christiane Portele – Spiel mit dem Feuer

„Ich bin hochsensibel!“
„Die Frage war, was ihre Stärken und Schwächen sind. Bitte präzisieren Sie ihre Antwort“, werde ich aufgefordert.
„Mein Antwort war sehr präzise“, erwidere ich, „meine ausgeprägte Empathiefähigkeit ist meine größte Stärke und meine größte Schwäche zugleich!“
„Das müssen Sie uns jetzt bitte erläutern!“, meldet sich die andere Stimme zum ersten Mal zu Wort.
„Ich kann mich in mein Gegenüber hineinfühlen, fühlen was er oder sie fühlt, empfinden, was er oder sie empfindet. Das erlaubt mir, Rückschlüsse darüber zu ziehen, wie mein Gegenüber möglicherweise reagieren wird. Gleichzeitig drängt mir diese Fähigkeit geradezu alle Emotionen meines Gegenübers auf, die es als sehr stark und überwältigend empfindet. Wenn ich mich dagegen nicht abgrenze, kann dies dazu führen, dass es mich am logischen Denken und damit an einer objektiven Analyse der Situation hindert. Das Abgrenzen muss rechtzeitig geschehen und erfordert ein hohes Maß an Disziplin und Energie.“
„Beeindruckend“, lautet der etwas trockene Kommentar der ersten Stimme. Ich spüre, dass da eine Ironie mitschwingt, eine gewisse Ungläubigkeit. Dass sie sich nicht sicher ist, ob sie das glauben soll.

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