Schlagwort-Archive: Juri Ricken

Juri Ricken – PurPur und KI

Smirov las die Mail zum wiederholten Male durch. Die Mail in welcher stand, dass seine Arbeit durch eine künstliche Intelligenz ersetzt wird. »Es ist so weit.«, dachte er in sich, »Das in letzter Zeit so oft debattierte Szenario trifft jetzt also ein …« Ungläubig las er nochmals. Dann klappte er seinen Laptop zu. Er dreht sich auf seinem Stuhl und blickte in sein Zimmer. Forschend sah er erst seine Gitarre und sein Klavier an, dann wanderte sein Blick über das Bücherregal und haftete sich auf seine Staffelei, die sich direkt neben den großen Kastendoppelfenstern befand. »Wird all das noch Wert haben in der Zukunft? Wird alles was mir wichtig ist erodieren? Ist es nicht schon im vollen Gange?« Smirov sprach laut in sein Zimmer hinein. Es überkam ihn auf einmal ein schrecklicher Weltschmerz. Undefiniert, nicht greifbar, breitete sich das Gefühl in ihm aus. Sein Herz zog sich zusammen. Schwindelnd stand er von seinem Stuhl auf und taumelte in die Küche. Vor seinem Weinregal machte er halt und zog eine Flasche SYRAH Jahrgang 2018 heraus. Er schenkte sich großzügig ein, weitaus mehr als es bei Rotwein vornehmend wäre. Sein Glas war randvoll. Er trank einen kräftigen Schluck ab und schaltete das Radio ein. “Helplessly Hoping” von Crosby, Stills & Nash ertönte aus dem kleinen Lautsprecher. Smirov sackte auf den Stuhl nieder, nahm einen weiteren, kräftigen Schluck, stellte sein Glas nieder, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und schaute aus dem Küchenfenster in den Innenhof. Als das Lied zu Ende war, nahm er den letzten Schluck aus seinem Glas und schaltete das Radio ab. Zur Tür laufend warf er noch einen Blick in sein Wohn- und Arbeitszimmer und bemerkte, dass Also, sprach Zarathustra noch aufgeschlagen auf seinem Lesesessel lag. Er nahm das Buch und schob es in eine passende Lücke ins Bücherregal. Als Smirov auf die Straße trat, merkte er, wie ihm der Wein bereits zu Kopf stieg.

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Juri Ricken – Von der Kunst

In dem Café, in dem Eduard saß und schrieb, war nicht viel los. Eine alte Dame die Tee trank und aus dem Fenster schaute. Eine Kellnerin und ein Kellner. Ein Handwerker der an der Heizung des Café’s zu Gange war. Eduard saß in einer Ecke des Ladens. Wenn er von seinem Bildschirm aufsah, konnte er alle Anwesenden beobachten. Die beiden Bedienenden hinter der Theke, die mit einander redeten und kicherten. Immer nur so laut, dass sie keinen Besucher stören würden. Paul Desmonds Saxophon gab den Pegel an welchen er, beim erzählen seiner kleinen Witzchen, nicht überschreiten konnte. Nur ihr quiekendes kichern übertönte zuweilen das Cool-Jazz Quartett aus der Dose. Die alte Dame, die vertreten aus dem Fenster schaute, saß gerade auf ihrem Stuhl. Auf ihrem Schoß war eine Handtasche, die sie mit ihren dünnen Ärmchen umschlungen hielt. Ihr Tee dampfte unbeachtet vor sich hin, sodass Eduard befürchtete sie habe ihn vergessen. Und dann war da noch der Handwerker an der Heizung.

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16 Fragen an Juri Ricken

Wir freuen uns, euch erneut jemand Neues auf den 16 Seiten vorstellen und wie immer erfolgt das anhand einer kleinen Selbstvorstellung und der 16 Fragen.

Viel Spaß beim Kennenlernen von Juri Ricken:

16 Fragen an Juri Ricken

Ich bin Juri Ricken, 25 Jahre alt, wohne und arbeite als Tontechniker in Köln-Mülheim.

Im September habe ich mein erstes Buch »Triggerwarnung« veröffentlicht. Außerdem mache ich Musik.

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