Heute haben wir die große Ehre, euch den Gewinner des diesjährigen Rolf-Bossert-Gedächnispreises zu präsentieren: Bastian Kienitz! Den aufmerksamen Lesern unter euch mag aufgefallen sein, dass wir auf den 16 Seiten bereits mehrere Beiträge von Bastian Kienitz gepostet haben. Heute einer der Gewinnertexte, ein Blankosonett.
Composition
(nach dem gleichnamigen Bild von Hans Hartung)
im Wind, der durch die leeren Weizenfelder
streift auch dein Tag und ändert sein Gewand
was heute ist, das gibt es morgen nicht mehr
und alles schläft im roten Wald und lebt
wie Geister, die ich rief zur Dunkelstunde
entflieht dem Boden letzter Winterschnee
noch heute schneit es helle Nachtleuchtfarben
als refraktärer Bruch im Farbgemisch
hier heult ein Wolf in dieser Todeszone
und wirft sein Schattengrau durchs Waldgestrüpp
des Birkenwaldes, welcher flüsterleise
das Märchen einer neuen Zeit erzählt
als wäre Unberührtes dort gewesen
das seine Hände still in Unschuld wäscht
Lyrik, Haiku, Aphorismen und mehr von Bastian Kienitz findet ihr auf seinem KeinVerlag-Autorprofil: wa bash.
Hier geht es auch zu den 16 Fragen mit Bastian Kienitz.