„Er isst!“, sagt die BILLA-Mitarbeiterin Frau Schmidtbauer zur Filialleiterin. „Wie?“, fragt sie, „Wer isst was?“ „Der alte Mann dort mit dem zauseligen Bart“, sagt Frau Schmidtbauer, „er hat zuvor ein Laugenstangerl und ein Mohnweckerl gegessen. Jetzt hat er eine Packung Hofstädter Saunaschinken geöffnet, 100 Gramm um 2,19 Euro.“ „2,19 Euro waren es letzte Woche, jetzt kostet er 2,39 Euro“, sagt die Filialleiterin.

„Was hat er denn in seinem Einkaufswagen?“, fragt sie. „Die kleinste Packung HARIBO-Gummibärchen“, sagt Frau Schmidtbauer. „Das ist nicht viel“, sagt die Filialleiterin. „Nein, ist es nicht“, sagt Frau Schmidtbauer. Bei dem Herrn reicht wohl die Pension nicht aus.“ „Wahrscheinlich“, sagt die Filialleiterin, „das ist aber nicht unser Problem.“ „Ja, ich weiß, es ist unseres“, sagt Frau Schmidtbauer. „Was sollen wir tun? Soll ich die Polizei rufen?“ „Nein, nein“, sagt die Filialleiterin, „wir räumen die alten Sachen her, Semmeln von gestern, Mortadella, die vor fünf Wochen abgelaufen ist, Gorgonzola vom Vorjahr.“ „Wir haben Oktober“, sagt Frau Schmidtbauer. „Genau“, sagt die Filialleiterin, „wir müssen die Sachen loswerden. Vernichten kostet auch. Ist doch gut, wenn sie jemand aufisst. „Der Herr wird Bauchmerzen kriegen“, sagt Frau Schmidbauer. „Das kann sein“, sagt die Filialleiterin, „aber es zwingt ihn ja keiner, diese Lebensmittel zu essen.“ „Dann hol ich mal die Sachen her!“, sagt Frau Schmidtbauer. „In Ordnung“, sagt die Filialleiterin.

Foto: Johannes Tosin

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