Juri Ricken – PurPur und KI

Smirov las die Mail zum wiederholten Male durch. Die Mail in welcher stand, dass seine Arbeit durch eine künstliche Intelligenz ersetzt wird. »Es ist so weit.«, dachte er in sich, »Das in letzter Zeit so oft debattierte Szenario trifft jetzt also ein …« Ungläubig las er nochmals. Dann klappte er seinen Laptop zu. Er dreht sich auf seinem Stuhl und blickte in sein Zimmer. Forschend sah er erst seine Gitarre und sein Klavier an, dann wanderte sein Blick über das Bücherregal und haftete sich auf seine Staffelei, die sich direkt neben den großen Kastendoppelfenstern befand. »Wird all das noch Wert haben in der Zukunft? Wird alles was mir wichtig ist erodieren? Ist es nicht schon im vollen Gange?« Smirov sprach laut in sein Zimmer hinein. Es überkam ihn auf einmal ein schrecklicher Weltschmerz. Undefiniert, nicht greifbar, breitete sich das Gefühl in ihm aus. Sein Herz zog sich zusammen. Schwindelnd stand er von seinem Stuhl auf und taumelte in die Küche. Vor seinem Weinregal machte er halt und zog eine Flasche SYRAH Jahrgang 2018 heraus. Er schenkte sich großzügig ein, weitaus mehr als es bei Rotwein vornehmend wäre. Sein Glas war randvoll. Er trank einen kräftigen Schluck ab und schaltete das Radio ein. “Helplessly Hoping” von Crosby, Stills & Nash ertönte aus dem kleinen Lautsprecher. Smirov sackte auf den Stuhl nieder, nahm einen weiteren, kräftigen Schluck, stellte sein Glas nieder, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und schaute aus dem Küchenfenster in den Innenhof. Als das Lied zu Ende war, nahm er den letzten Schluck aus seinem Glas und schaltete das Radio ab. Zur Tür laufend warf er noch einen Blick in sein Wohn- und Arbeitszimmer und bemerkte, dass Also, sprach Zarathustra noch aufgeschlagen auf seinem Lesesessel lag. Er nahm das Buch und schob es in eine passende Lücke ins Bücherregal. Als Smirov auf die Straße trat, merkte er, wie ihm der Wein bereits zu Kopf stieg.

Weiterlesen

Wort der Woche #163

Bei unseren regelmäßigen Online-Teamsitzungen ist im Laufe der Zeit die Tradition entstanden, dass jemand aus der Runde ein seltenes, vergessenes und/oder nicht aus dem Deutschen stammendes Wort vorstellt. Die Anderen raten daraufhin, was der besagte Begriff bedeutet bzw. woher dieser stammt.

Diese Sammlung möchten wir euch nicht länger vorenthalten und präsentieren daher die Rubrik „Wort der Woche“!

Viel Spaß beim mitraten!

Weiterlesen

Wort des Monats – März 2024

Jeden Monat möchten wir euch das beste, interessanteste, lustigste, bekloppteste Wort der Woche wählen lassen.

Ihr habt nun bis zum 30.04.2024 Zeit!

Wort des Monats – März 2024

Welches ist dein Wort des Monats?

Die Umfrage ist abgelaufen!

Falls ihr die besagten Wörter nochmals nachlesen möchtet:

Hagestolz, dulciloquent, Parthogenese, Gökotta

Johannes Tosin – Gotteswerk

Die Menschen waren unzufrieden im Jahr 6026. Im Jahr eins erschuf Gott die Welt, wie allgemein bekannt. Für die Christen entspricht das Jahr 6026 dem Jahr 2022 ist. Die Menschen der ersten Jahre nach der Schöpfung hatten Glück, dass sie die Dinosaurier überlebten. Ihrem grobschlächtigen Kollegen Neandertaler machten sie auch den Garaus. Nun ja, mit ein paar wenigen von ihnen pflanzten sie sich sogar fort. Doch nun war die Erde übervoll von den Menschen. Die meisten lebten in den Städten, die immer weiter anwuchsen, Gigacities, deren Bewohner sich entfremdeten. Es gab immer weniger zu tun. In der langen Freizeit schluckten viele Oxy, hinterher spürten sie nicht mehr, auch sich selbst nicht. Es gab etliche weitere Punkte, die kaum jemandem gefielen.

Kurzum, die Menschen waren unzufrieden, deshalb schickten sie ihren gewählten Vertreter Lollo zum lieben Gott. „Lieber Gott, wir hätten gern ein anderes Leben“, sagte Lollo. „Aha“, sagte der liebe Gott, „wie wäre es euch denn recht?“ „Ja, so wie ganz am Anfang, würde ich sagen“, sprach Lollo. „Wie im Paradies?“, fragte der liebe Gott. „Grundsätzlich schon, ich denke, das wäre ganz in Ordnung für uns“, sagt Lollo. „Dann sei es so“, sprach Gott.

Weiterlesen