Im Winter liegt das Tal im Schatten
heiß eingekesselt im Sommer
und immer trocken im steten Wind
Aus den Rissen im Asphalt wuchert Unkraut
Katzen lassen sich die Nasen kitzeln
und wärmen ihre Bäuche auf dem Mittelstreifen
Staubwolken über den Dächern
von dröhnenden LKWs
die das Dorf umfahren
Auf den Äckern hinterm Ortsschild
bedächtige Störche
dahinter die Windräder
die den Horizont einteilen
in verblichene Sehnsuchtslandschaften
Jauchegestank aus den Hoftoren
dazu der Geruch gekochten Kohls
mit gepfefferter Wurstsuppe
durch offene Küchenfenster
Geschirrgeklapper zum ersten Glockenschlag
die Vögel verstummen in den Hecken
keine Fehlzündungen mehr
nur schwer verdauliche Gebete
Hier geht es zu den 16 Fragen an Helmut Blepp.