16 Fragen an Lars Döring

16 Fragen an Lars Döring

Wir freuen uns, euch erneut jemand Neues auf den 16 Seiten vorstellen und wie immer erfolgt das anhand einer kleinen Selbstvorstellung und der 16 Fragen.

Viel Spaß beim Kennenlernen von Lars Döring:

Lars Döring, geboren 1990 in Göttingen, studierte Soziologie in Bremen und Münster. Über Hamburg und Magdeburg hat es ihn nach Nürnberg verschlagen, wo er derzeit lebt und arbeitet. Das nach dem Studium entstandene Loch musste irgendwie gefüllt werden, das Schreiben lag da nahe. Seitdem hat er einige Kurzgeschichten verfasst, von denen eine im Dichtungsring veröffentlicht wurde. Derzeit schreibt er an einem historischen Roman, Erscheinungsdatum unbekannt.

16 Fragen an Lars Döring

  1. Wann stehen Sie morgens auf, wann gehen Sie abends schlafen?
    Wenn die Arbeit es erlaubt, stehe ich auch mal gegen 9 Uhr auf, das ist aber eher selten der Fall. Im Bett bin ich in der Regel zwischen 23-24 Uhr.
  2. Wenn Sie eine Zeitung aufschlagen, lesen Sie zuerst den Sportteil oder das Feuilleton?
    Da ich so gut wie keine Zeitung lese: Weder noch. Sollte mir eine in die Hände fallen, wäre der Sportteil aber wahrscheinlich als erstes dran.
  3. Wirklich anspruchsvollen Menschen ist Glück gleichgültig, vor allem das der anderen.“ (Bertrand Russel) Wie stehen Sie zu dieser Aussage?
    Glück ist flüchtig und sollte nicht als Bemessungsgrundlage für das eigene Wohlempfinden dienen. Bereits Schopenhauer (und vor ihm vermutlich schon andere) hat ein schmerzfreies Dasein höher gehalten als die nie endende Suche nach Glück. Ich stimme der Aussage in gewisser Hinsicht also zu. Was ein „wirklich anspruchsvoller Mensch“ sein soll, erschließt sich mir hingegen nicht.
  4. Welche Genüsse gönnen Sie sich im Alltag? Welche sind für Sie besonders?
    Gutes (selbstgekochtes) Essen gehört für mich dazu. Ansonsten empfinde ich Ruhe, Gelassenheit und unbeschwerte Stunden unter der Sonne als Genuss.
  5. Welches Buch/Album haben Sie zuletzt gelesen/gehört, wie hat es Ihnen gefallen?
    Nikolai Gogols „Die toten Seelen“. Mir haben seine absurden Erzählungen und Novellen schon sehr gefallen, hier vermischt der Humor sich mit einer Poesie, die mich sehr beeindruckt hat. Außerdem steht mein Langzeit-Leseprojekt kurz vor dem Ende: Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Die ersten beiden Bände werde ich wohl immer in Erinnerung behalten und erneut lesen, der Rest war hin und wieder ein wenig langatmig. Trotzdem eine sehr intensive Leseerfahrung. Das letzte Album war höchstwahrscheinlich eines von Meshuggah, da ich die Band derzeit in Dauerschleife höre.
  6. Wer oder was inspiriert Sie und weshalb?
    Begegnungen, Recherchen, Mythen, Erinnerungen, Fabeln, Musik, Gemälde… Eigentlich alles, was im Leben auf einen einprasselt, sich aber erst nach und nach im Kopf zu einer eigenen Idee zusammenfügt, einer Figur oder einer Geschichte.
  7. Wie wichtig finden Sie Kontakte zu anderen Künstlern?
    Sehr wichtig, um nicht in Selbstzweifel zu versinken. Ich bin immer wieder überrascht, dass jeder mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat, während man selbst glaubt, bei den anderen ginge alles ganz leicht von der Hand.
  8. Wie würden Sie Ihren typischen künstlerischen Schaffensprozess beschreiben?
    Ich notiere mir viel als Skizze. Das kann ein Satz sein, eine Geste, eine Empfindung oder etwas, das ich während einer Recherche irgendwo gelesen habe. Das sind sehr unstrukturierte Gedanken, die nach einer Zeit der Ver- und Überarbeitung konkreter werden (was nicht immer der Fall ist), bis sie schließlich reif sind.
  9. Wie viel Zeit wenden Sie täglich für Ihre Kunst auf?
    Sehr unterschiedlich. Ich würde gerne „täglich“ sagen, aber das Durchhaltevermögen besitze ich (noch) nicht. Wenn ich aber einmal am Text sitze und angefangen habe zu schreiben, können auch mal 3-4 Stunden vergehen.
  10. Wie gehen Sie mit Schaffenskrisen um?
    Akzeptieren, dass es diese Phasen gibt und darauf vertrauen, dass meine Neugierde am Ende stärker ist und mich wieder an den Schreibtisch zurückführt.
  11. Verfolgen Sie klare Ziele in Ihrer Kunst?
    Zumindest keine, die mir bewusst wären. Es gibt sich wiederholende Themen, Motive oder zentrale Konflikte, aber die werden von mir nicht absichtsvoll konstruiert, sondern entstehen im Schreibprozess.
  12. Beschäftigen Sie sich mit Ihrem eigenen Tod?
    Definitiv, aber mehr als unvermeidbarer Teil des Lebens und weniger als bedrohliche Erscheinung.
  13. Woran glauben Sie und warum (nicht)?
    Ich glaube an die Eigenverantwortlichkeit des Menschen und dass wir gut daran täten, Meinungen, die nicht den eigenen entsprechen, mit mehr Gelassenheit zu begegnen.
  14. Wann haben Sie sich das letzte Mal geschämt und warum?
    Ich muss zugeben, dass ich mich relativ schnell für etwas schäme und darum die Leute oft um ihre Schamlosigkeit beneide; zwei Eigenheiten, die ich gerne ablegen würde.
  15. Wie wichtig sind Ihnen Manieren im Alltag?
    Umsicht und Aufmerksamkeit sind für mich im Umgang miteinander sehr wichtig. Das fängt beispielsweise schon damit an, im Ruheabteil eines Zuges nicht lautstark zu telefonieren. Das mag selbstverständlich klingen, aber als jemand, der relativ viel mit der Bahn unterwegs ist, weiß ich, dass viele Menschen diesen Hinweis eher als Empfehlung sehen.
  16. Welche Ihre Eigenschaften sind Ihnen am wichtigsten?
    Empathie, Geduld und Selbstdisziplin, wobei die letztere in Bezug auf das Schreiben gerne ausgeprägter sein dürfte.

Vielen Dank für die Beantwortung der 16 Fragen, Lars Döring!

Hier gelangt ihr zum Archiv der 16 Fragen mit allen bisher veröffentlichten Ausgaben.

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