Archiv der Kategorie: Lyrik

Philipp Schaab – Steppenrot

Lügen Stürzen
Wie Raketen vom Himmel
Und ihre Explosionen
Vernebeln die Sinne
Wenn der Krieg
Seine Ernte einfährt
Gedeiht kein Weizen
In der roten Steppe
Am schwarzen Meer
Panzer durch
Die Erde pflügen

Und satt
Werden Gräber
Die Leichensäcke
Wie Schokolade vertilgen
Dabei Dankeslieder
An Putin singen
So süß
Schmeckt seine Saat.


Lyrik, Prosa sowie weitere Informationen über Philipp Schaab findet ihr auf seiner Homepage: Gewitterdämmerung sowie auf seinem KeinVerlag-Autorprofil: HerrDerSchädel.

I. J. Melodia – Verwildern

Grabsteine wird man nicht finden

Verlaufene Tage mäandern dahin
faulen in sengender Hitze
Die Luft riecht süß und schwer

Diesen Sommer starben die Bienen
Mich durchzieht Stacheldraht
wickelt sich entlang meiner Knochen auf
und der Garten verwildert


Lyrik, Haiku und mehr von I. J. Melodia findet ihr auf seiner Homepage und auf seinem KeinVerlag-Autorprofil: Melodia.

Hier geht es auch zu den 16 Fragen an I. J. Melodia.

3 Gewinner des „Hildesheimer Literatur-Wettbewerb 2022“

Von den 753 eingesendeten Beiträgen hatten es 25 ins Finale des Hildesheimer Literatur-Wettbewerb 2022 mit dem Thema „Über Wasser – Über Erde – Über Uns“ geschafft. Und 3 der 6 Preise gehen nun an LyrikerInnen, die wir euch hier auf den 16 Seiten bereits präsentieren durften, was uns extrem freut, da wir sie alle sehr schätzen und ihre Werke lieben!

Den Hauptpreis teilen sich in diesem Jahr Philipp Létranger und Sigune Schnabel mit ihren Gedichten „Brache“ bzw. „Dialog“. Bei der dritten Person im Bunde handelt es sich um Christa Issinger, die mit ihrem Gedicht „Erbarmen“ den Hauptpreis International gewinnt!

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Bastian Kienitz – Composition (Rolf-Bossert-Gedächtnispreis 2022)

Heute haben wir die große Ehre, euch den Gewinner des diesjährigen Rolf-Bossert-Gedächnispreises zu präsentieren: Bastian Kienitz! Den aufmerksamen Lesern unter euch mag aufgefallen sein, dass wir auf den 16 Seiten bereits mehrere Beiträge von Bastian Kienitz gepostet haben. Heute einer der Gewinnertexte, ein Blankosonett.

Composition
(nach dem gleichnamigen Bild von Hans Hartung)

im Wind, der durch die leeren Weizenfelder
streift auch dein Tag und ändert sein Gewand
was heute ist, das gibt es morgen nicht mehr
und alles schläft im roten Wald und lebt

wie Geister, die ich rief zur Dunkelstunde
entflieht dem Boden letzter Winterschnee
noch heute schneit es helle Nachtleuchtfarben
als refraktärer Bruch im Farbgemisch

hier heult ein Wolf in dieser Todeszone
und wirft sein Schattengrau durchs Waldgestrüpp
des Birkenwaldes, welcher flüsterleise

das Märchen einer neuen Zeit erzählt
als wäre Unberührtes dort gewesen
das seine Hände still in Unschuld wäscht


Lyrik, Haiku, Aphorismen und mehr von Bastian Kienitz findet ihr auf seinem KeinVerlag-Autorprofil: wa bash.

Hier geht es auch zu den 16 Fragen mit Bastian Kienitz.