Wir freuen uns, euch erneut jemand Neues auf den 16 Seiten vorstellen und wie immer erfolgt das anhand einer kleinen Selbstvorstellung und der 16 Fragen.
Viel Spaß beim Kennenlernen von Bernhard Zilling:
Bernhard Zilling, geboren 1955, lebt in Berlin.
Von 1975 bis 1981 Studium der Geschichtswissenschaft und Soziologie – Seit 1979 Veröffentlichungen von Lyrik, Prosa und Essays in Anthologien und Zeitschriften, unter anderen in „Sterz“, „Der Dreischneuß“, „Das dosierte Leben“, „Mein heimliches Auge“, „Federwelt“, „Best German Underground Lyrics“ , „Nebenstecke“ und „Prolog“.
Von 1987 bis 1990 Ausbildung zum Bildenden Künstler (Basel, Trier) – zahlreiche Ausstellungen und Beteiligungen (Malerei, Zeichnung, Collagen, Malerbücher, Objekte) – Veröffentlichung von Graphiken in Zeitschriften – seit 1993 Teilnahme an Mail-Art-Aktionen; zudem eigene Mail-Art-Projekte.
Mehr unter: www.bernhard-zilling.de
16 Fragen an Bernhard Zilling
- Wann stehen Sie morgens auf, wann gehen Sie abends schlafen?
Um 10 – 11 Uhr morgens bzw. 2 Uhr nachts. - Wenn Sie eine Zeitung aufschlagen, lesen Sie zuerst den Sportteil oder das Feuilleton?
Das Feuilleton. - “Wirklich anspruchsvollen Menschen ist Glück gleichgültig, vor allem das der anderen.“ (Bertrand Russel) Wie stehen Sie zu dieser Aussage?
Russells Satz ist mir zu schwarz-weiß. Glück ist für mich zum Beispiel die Begegnung mit einem Fuchs mitten in Berlin. Dieses Glück hatte ein hellbraunes Fell und einen stoisch ruhigen Blick. - Welche Genüsse gönnen Sie sich im Alltag? Welche sind für Sie besonders?
Schokolade, Apfelkuchen, Eiscreme. - Welches Buch/Album haben Sie zuletzt gelesen/gehört, wie hat es Ihnen gefallen?
Alice Munro „Liebes Leben“ (konzentriert und beeindruckend), Hans Fallada „Die Quangels“, „Der Alpdruck“ u.a. / Hania Rani, Sigur Ros „Atta“ u.a., Snow Patrol „Eyes Open“, Mumford and Sons „Babel“: The Housemartins, The Lightning Seeds, Roxy Music „Viva“. - Wer oder was inspiriert Sie und weshalb?
Die schönsten Momente (Glück)/Künstlerische Zusammenarbeit mit KollegInnen/Musik/gute Bücher/Filme (Film Noir-Klassiker, Tim Burton, Wes Anderson, Alfred Hitchcock). - Wie wichtig finden Sie Kontakte zu anderen Künstlern?
Sehr wichtig! - Wie würden Sie Ihren typischen künstlerischen Schaffensprozess beschreiben?
Aus Stimmungen heraus impulsiv, bei Texten meist viele Überarbeitungen mit zum Teil langen Pausen dazwischen. - Wie viel Zeit wenden Sie täglich für Ihre Kunst auf?
Fünf bis sechs Stunden täglich, Ausnahmen: absolut keine Lust, Sorgen (die heftigste Hemmung). - Wie gehen Sie mit Schaffenskrisen um?
Hatte ich viele (Selbstzweifel), dann wieder Schaffensimpulse durch Einladungen zu Projekten, gute Gespräche mit FreundInnen, Finden eines neuen Weges oder neuen künstlerischen Materials. - Verfolgen Sie klare Ziele in Ihrer Kunst?
Kunst sollte zu einem Lebensmittel werden. Kunst ist für mich ein Spiel, dessen Regeln ich selbst immer wieder neu festlegen oder verändern kann. - Beschäftigen Sie sich mit Ihrem eigenen Tod?
Ist mein Schatten seit meiner Kindheit. - Woran glauben Sie und warum (nicht)?
Ich glaube an die Vollendung mit Fehlern. Und in Kunstwerken sollte Platz für die/den BetrachterIn/LeserIn sein. (Perfektes bzw. „Wimmelbilder“(Malerei)/Romane mit ausführlichen Schilderungen von Mobiliar in Räumen dagegen will glänzen und überwältigen, also Macht demonstrieren. Das ist nicht meine Absicht). - Wann haben Sie sich das letzte Mal geschämt und warum?
Dazu fällt mir nichts ein. - Wie wichtig sind Ihnen Manieren im Alltag?
Respekt finde ich wichtig, von mir für andere, von anderen für mich. - Welche Ihre Eigenschaften sind Ihnen am wichtigsten?
Meine Fähigkeit zu schnellen Perspektivenwechseln fasziniert mich selbst beim Schreiben oder Malen oft. Etwas immer wieder anders, neu zu sehen, kann mich berauschen.
Vielen Dank für die Beantwortung der 16 Fragen, Bernhard Zilling!
Mehr von Bernhard Zilling gibt es auf seiner Homepage: bernhard-zilling.de
Hier gelangt ihr zum Archiv der 16 Fragen mit allen bisher veröffentlichten Ausgaben.