16 Fragen an Diana Jahr

16 Fragen an Diana Jahr, Foto: Heidi Bordach

Vor einigen Wochen duften wir euch bereits mit einem Gedicht ihr Talent und literarisches Feingefühl präsentieren. Heute folgen die traditionellen 16 Fragen und wir freuen uns sehr darauf, euch die Lyriker und Lektorin Diana Jahr (geb. 1970 in Dortmund) vorstellen zu dürfen. Heute lebt sie mit ihrer Familie im Westerwald:

Ich atme Worte – liebe das Spiel mit ihnen, jongliere, schmecke und rieche sie.
Der Natur bin ich sehr zugetan sowie der Musik und vielen zwischenmenschlichen Nuancen – all das findet sich in meinen Texten.

Inzwischen kann ich mich über diverse literarische Veröffentlichungen in Anthologien und Lyrikzeitschriften (z. B. Federwelt, Dichtungsring, Wortschau) sowie die Mitherausgabe der Lyrikanthologie „Lichtbruch“ freuen.
2019 gewann ich den ersten Preis beim „Kempener Literaturwettbewerb“ in der Kategorie Lyrik.
Im gleichen Jahr erschien mein erstes eigenes Buch „und nachts wandern die fledermäuse aus“ sowie 2022 mein zweites „ein volvo voller orangen“, beide im Schillo-Verlag.

16 Fragen an Diana Jahr

  1. Wann stehen Sie morgens auf, wann gehen Sie abends schlafen?
    Das variiert, grundsätzlich aber bin ich eine Nachteule und schlafe morgens am liebsten aus.
  2. Wenn Sie eine Zeitung aufschlagen, lesen Sie zuerst den Sportteil oder das Feuilleton?
    Definitiv das Feuilleton, wenn überhaupt, interessiert mich im Sportteil Borussia Dortmund; ich lese aber auch, wie ich zugeben muss, gerne die Todesanzeigen.
  3. Wirklich anspruchsvollen Menschen ist Glück gleichgültig, vor allem das der anderen.“ (Bertrand Russel) Wie stehen Sie zu dieser Aussage?
    Halte ich für fragwürdig und möchte dazu Folgendes in den Raum werfen: Könnte es nicht auch genau andersherum sein? Aber im Grunde denke ich, dass niemandem (das eigene) Glück gleichgültig ist, da das Sehnen, das Streben danach („glücklich-sein“) aus meiner Sicht der Lebensmotor schlechthin ist. Aber, um dieses Zitat wirklich zu beleuchten und einzuordnen, müsste man wohl weiter ausholen, definieren usw.
  4. Welche Genüsse gönnen Sie sich im Alltag? Welche sind für Sie besonders?
    Viele. (Liegt vielleicht daran, dass ich vieles als Genuss empfinde?) Wo und wann immer möglich, das kann ein Spaziergang sein, eine Tasse Kaffee, etwas Leckeres zu essen, ein Glas Wein, Musik, ein Gedicht, ein Film, ein Buch und Schreiben! Und Ruhe empfinde ich oft als hohen Genuss.
  5. Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen, wie hat es Ihnen gefallen?
    Ich lese gerade viel und auch ganz entgegen meiner Gewohnheit gleichzeitig – besonders gefallen mir gerade die Barbarotti-Romane von Håkan Nesser, Magnet von Lars Saabye Christensen sowie Ein Mann namens Ove von Fredrik Backman. Gerade noch Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid von ihm angefangen, absolut bezaubernd. Musik – immer, schon mein Leben lang. Das neue Album von ZaZ gefällt mir – unter vielem anderen – sehr
  6. Wer oder was inspiriert Sie und weshalb?
    Vor allem inspiriert mich die Natur, weil sie so vielfältig ist, so viel aussagt, beruhigend wirken kann, aber auch aufwühlt – sie kann alles sein! Aber auch Menschen oder Kunst (Gelesenes, Musik, Bilder) können mich inspirieren.
  7. Wie wichtig finden Sie Kontakte zu anderen Künstlern?
    Den Austausch mit anderen Künstlern finde ich unbedingt bereichernd!
  8. Wie würden Sie Ihren typischen künstlerischen Schaffensprozess beschreiben?
    Gedichte, Ideen, Geschichten fliegen mich an, ich schreib sie auf, in der Not auch erst als Notiz, damit nichts verloren geht, später wird dann noch daran gefeilt.
  9. Wie viel Zeit wenden Sie täglich für Ihre Kunst auf?
    Das kann ich so nicht sagen, was im Kopf passiert, hält sich an keine Zeiten! 😉
  10. Wie gehen Sie mit Schaffenskrisen um?
    Gelassen. Ich weiß inzwischen, dass es Zeiten gibt, in denen die „Muse“ ruht und dass diese sogar wichtig sind. In diesen Zeiten nehme ich mir gern ältere Texte vor und überarbeite sie oder schaue mir angefangene Schreib-Projekte an, schreibe dann da ggfs. weiter.
  11. Verfolgen Sie klare Ziele in Ihrer Kunst?
    Nein.
  12. Beschäftigen Sie sich mit Ihrem eigenen Tod?
    Ja.
  13. Woran glauben Sie und warum (nicht)?
    Je mehr das Leben voranschreitet, desto weniger glaube ich an etwas. An die Kraft der Liebe, an die glaube ich aber nach wie vor.
  14. Wann haben Sie sich das letzte Mal geschämt und warum?
    Weiß ich nicht mehr.
  15. Wie wichtig sind Ihnen Manieren im Alltag?
    „Manieren“ … die grundlegendsten Anstandsregeln im weitesten Sinne? Sind mir schon wichtig!
  16. Welche Ihre Eigenschaften sind Ihnen am wichtigsten?
    Sowas ist immer schwierig zu beantworten. Vielleicht Geduld und Sanftmut.

Vielen Dank für die Beantwortung der 16 Fragen, Frau Jahr!

Lyrik und Gedanken sowie weitere Informationen über Diana Jahr findet ihr auf ihrem Blog: verssprünge.

PS: Ihre beiden oben erwähnten Bücher sind sehr lesenswert! 🙂

Hier gelangt ihr zum Archiv der 16 Fragen mit allen bisher veröffentlichten Ausgaben.

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